Von Region Aargau auf 30.1.2019
Kategorie: Aargau

Übergabe der Petition der KSA-Mitarbeitenden „Der Wert unserer Arbeit“

2340 Unterschriften, mehr als die Hälfte des GAV-Personals, haben unterschrieben. Das Ergebnis hat uns überrascht und macht uns auch froh. Ist es doch das Thema, was die KSA-Mitarbeitenden bewegt. Ein herzliches Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen, die hier zusammenstehen.

Ende Dezember überraschte uns der Verwaltungsrat mit der Mitteilung, dass im Rahmen der Budgetgenehmigung die am 02.11.2018 von der Geschäftsleitung zugesagte Lohnerhöhung glatt mal halbiert wird. Trocken, kein Danke dazu, nichts.

Im Jahreslauf ab anfangs November werden die neuen Löhne in der Personalabteilung bearbeitet. Diese muss kurz vor Weihnachten nun noch „einmal an die Säck", will doch jeder seinen Lohn im neuen Jahr wissen. Wir als Mitarbeitende fühlten uns „schlicht verarscht". So der O-Ton eines Kollegen, der treffender die Situation nicht zusammenfassen kann. Aber auch Vorgesetzte meldeten Bedenken. Passiert doch die Wertschätzung für die Arbeit in erster Linie über den Lohn oder das, was es sonst so noch gibt. Nur, mit dem feuchten Händedruck ist weder die erneut gestiegene Krankenkassenprämie noch die nun mögliche freiwillige höhere Versicherung in der Pensionskasse gezahlt.


Kurz nach dem neuen Jahr traf der Lohnbrief ein. Unser CEO bedankt sich für die Mitarbeit kurz und knapp. Wohl aus Kostengründen wurde auf die Beilage eines Taschentuches verzichtet. Der neue Lohn vs. Krankenkassenprämie und Teuerung. Und freiwillig auch noch mehr in die Pensionskasse einzahlen. „Entscheidend ist (für jeden einzelnen von uns), was hinten rauskommt." Und das ist in der Summe weniger als im Vorjahr.
Neujahrsbegrüssung des Kaders. Unser CEO und sein Stab haben eine tolle Veranstaltung organisiert. Unverblümt sprach er es an. Wir haben mehr Leistungen erbracht aber weniger verdient und der mordsmässige Investitionsdruck. Zum ersten Mal gab es ein ganz leises Zweifeln an den Plänen. Unser nun höchster KSAler, Felix Schönle, Verwaltungsrat-Vizepräsident, ergriff das Wort. Seine Rede sollte wohl zukunftsorientiert sein. Kosten, um den laufenden Betrieb sicher zu stellen, aufgeschobener Gerätersatz zu Gunsten vom Neubau, Beton für 400 Millionen und 200 Millionen für die Ausstattung. Wir (wohl das Personal) müssten mehr „Wir" werden.
Okay, …, gern geschehen. Haben wir doch alle das KSA einem Uhrwerk gleich (Der Vergleich hat schon so einen Bart, aber er beschreibt nun mal das Funktionieren eines Spitals am Besten.) 2018 am Laufen gehalten. Und keine Angst, die Talsohle ist noch nicht erreicht. Ja sicher gibt es noch Optimierungsbedarf. Aber es gibt auch noch das Personal. Und das hat deutlich mehr verdient, als den feuchten Händedruck. Es ist egal, ob der Kanton Solothurn ein anderes Lohnsystem hat und deswegen die Spitalangestellten wie das Kantonspersonal entlöhnt werden. Auch ist es egal, dass das KSB und die PDAG demselben GAV unterstehen. Ein einheitliches Vorgehen in Sachen Lohnentwicklung gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Mal blockiert der eine und mal der andere vernünftige Entscheide und Verhandlungsergebnisse. Mit der Folge, dass jedes Spital das macht, was es aus seiner ganz individuellen Sicht, machen kann und leisten will. Schleichend haben sie das KSA in Sachen Lohn und Lohnnebenleistungen abgehängt. Die gängigen Vergleichstools erfassen diese Sachen genau nicht. Und „entscheidend ist, was hinten rauskommt", für jeden einzelnen von uns.

Heute haben wir unsere Petition der Geschäftsleitung übergeben mit der Bitte, diese an den Verwaltungsrat zu überreichen.
2340 Unterschriften, mehr als die Hälfte des GAV-Personals haben unterschrieben. Das Ergebnis hat uns überrascht und macht uns auch froh. Ist es doch das Thema, was die KSA-Mitarbeitenden bewegt. Ein herzliches Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen, die hier zusammenstehen.

Und das obwohl es auch Abteilungen gab, in denen Informationen zur Petition zurück gehalten worden sind, Fehlinformationen gemacht oder sogar mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht worden ist. Ehrlich, wir haben kein Verständnis dafür, wenn ganz normale rechtsstaatliche Vorgänge so torpediert werden und das in der wohl einzigartigsten Demokratie der Welt. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt." Zufriedeneres Personal, hoffentlich. Und das erwartet jetzt erst einmal Antworten vom Verwaltungsrat. Wie will er mit dem Personal des achtgrössten Spitals der Schweiz umgehen? Noch ist es ja da, doch die Alternativen gibt es im 20km-Umkreis. Das macht 11 Minuten mehr an Arbeitsweg, mit dem Auto. Parkplätze gibt es…
Vielleicht mag der Verwaltungsrat auch mal mit dem Personal diskutieren? Gerne stellt sich die PEKO und wahrscheinlich noch deutlich mehr Kolleginnen und Kollegen der Herausforderung.
Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Beste Grüsse

Eure Personalkommission
Esther Hermann, Alexander Rütz, Marcello Augello, Robert Lüthi, Bernd Rosenkranz
Rita von Allmen, Brigitte Devaux, Jan Hendrik Neiser, Alexandra Angelmahr, Dimitri Spiess

Weitere Informationen: Marco Piovanelli, Regionalsekretär Syna