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GE: Arbeitnehmende bleiben auf der Strecke

 Heute hat GE bekanntgegeben, wie viele Stellen infolge des im Herbst 2017 angedrohten Kahlschlags tatsächlich gestrichen werden. Der Entscheid ist absolut unverständlich: Er dient allein der Befriedigung von Aktionärsinteressen.

Zwar müssen dank Syna und der guten Arbeit der Arbeitnehmervertretung sowie durch natürliche Abgänge weniger Kündigungen ausgesprochen werden. Trotzdem bleibt Syna schockiert! Die Restrukturierung erfolgt ohne Plan für die Zukunft. Sie dient allein dem GE-Aktienkurs. Der Standort Aargau wird ohne Not massiv geschwächt. Damit wird seine Zukunft riskiert.

Im Dezember hatte GE die Bombe platzen lassen: Innerhalb von zwei Jahren will das amerikanische Unternehmen bis zu 1 400 Stellen an den Standorten Baden, Birr und Oberentfelden abbauen. Nachdem sowohl das europäische wie auch das schweizerische Konsultationsverfahren beendet wurden, steht die Anzahl Kündigungen nun fest: 1 195 Arbeitnehmende in der Schweiz sollen ihre Stelle verlieren. Am Standort Baden sollen 920, in Birr 230 und in Oberentfelden rund 50 Stellen verschwinden. Künftig wird GE in der Schweiz noch knapp 2800 Arbeitnehmende beschäftigen.

Unnötig
GE steht heute als Unternehmen immer noch gut da, auch wenn der Aktienkurs in den letzten Jahren unter Druck geriet. Zudem entwickelt sich der Markt für Turbinen nicht ganz so schlecht, wie von GE prognostiziert. Ein Kahlschlag, wie heute verkündet, bleibt daher nach wie vor unnötig. Nur um das Portemonnaie der Aktionäre wieder mehr zu füllen, sollen in der Schweiz 684 Arbeitnehmende in die Arbeitslosigkeit geschickt werden.

Weniger Kündigungen
Ein Lichtblick ist, dass dank der Arbeit der Arbeitnehmervertretung und Syna die Anzahl der auszusprechenden Kündigungen stark reduziert werden konnte. Mittels guter Eingaben im Konsultationsverfahren konnte GE einerseits überzeugt werden, auf die Streichung von rund 200 Stellen in der Schweiz zu verzichten. Andererseits wurde Zahl der zu kündigenden Arbeitnehmenden aber auch durch eine grosse Anzahl an freiwilligen Abgängen – gefördert durch einen «Voluntary Leavers Plan» – reduziert. Daneben übernimmt eine externe internationale Firma 50 Arbeitnehmende von GE, was die Zahl von 1 195 Stellen weiter reduziert. Positiv zu werten ist auch die Verlagerung des Standorts Oberentfelden nach Birr, verbunden mit Investitionen von rund 40 Millionen Franken. Damit sollen Stellen längerfristig gesichert werden.

Zukunft gefährdet
Für die verbleibenden Arbeitnehmenden bleibt aber vieles im Ungewissen. Auch wenn GE die Produktion in der Schweiz belässt, bleibt die Zukunft der Standorte in der Schweiz unklar. Die Restrukturierung kürzt die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zum Teil massiv. Aber konkurrenzfähige Produkte brauchen eine innovative Entwicklungsabteilung. Soll bei uns also in Zukunft überhaupt noch produziert werden?

Zusammen mit der Arbeitnehmervertretung werden die Sozialpartner deswegen auch weiterhin darauf pochen, den GE-Abbauplan abzuändern. Es gilt, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zu retten, damit die Produktionsstandorte in der Schweiz weiterhin eine nachhaltige Zukunft haben.
Syna fordert GE auf, den Sozialplan grosszügig anzuwenden und den betroffenen Arbeitnehmenden mittels substanzieller Ausbildungen und Umschulungen eine Zukunft in der Branche zu ermöglichen.


Weitere Auskünfte
Mathias Regotz, Leiter Sektor Industrie, Vizepräsident

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