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Für immer der Gewerkschaft verbunden

Emil Hauser, Mitglied der Sektion Fürstenland und Paul Rutz, Präsident der Sektion Bodensee sind langjährige Gewerkschaftsmitglieder. Bereits als Jugendliche traten sie dem Christlichen Metallarbeiter Verband (CMV) bei, erlebten mit wie dieser 1998 mit drei weiteren Berufsverbänden zur Allbranchengewerkschaft Syna fusionierte und blieben der Organisation auch in der dritten Lebenshälfte treu. In einem Interview erzählen sie wie sie zur Gewerkschaft kamen und warum sie auch im Pensionsalter noch dabei sind.

Emil Hauser und Paul Rutz, ihr seid sozusagen Urgesteine der Syna. Auch nachdem ihr längst im wohlverdienten Ruhestand weilt, seid ihr aktive Gewerkschaftsmitglieder, die sich nicht nur für die eigenen, sondern für die Belangen aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einsetzen. Warum das?
Paul Rutz: «Solidarität ist für mich das Stichwort, Solidarität zu allen die Arbeiten. Viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.»
Emil Hauser:
«Ich war fast 30 Jahre lang Gewerkschaftssekretär beim CMV und später bei der Syna. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es mit der Pensionierung nicht einfach vorbei ist. Die ganze Familie, Frau, Kinder alle sind dabei. Da kann man doch nicht einfach aufhören. Also machte ich mit bei der Rentnergruppe und war einige Zeit auch noch Präsident.»

Wie seid ihr zur Gewerkschaft gekommen?
Emil: «Im Oktober 1954 begann ich meine Berufslehre als Hammerschmid. Als Vollweise brauchte ich noch einen Vormund. Ich fand ihn im Lehrbetrieb unter den zirka 100 Mitarbeitern. Er war Gewerkschaftsmitglied und Obmann der CMV Betriebsgruppe. So wurde ich am 1. Januar 1955 auch Mitglied des CMV.»
Paul
: «Mein Nachbar hat mich als Jugendlicher aufgenommen im CMV, obwohl mein Vater eigentlich auch dabei war. Wir hatten damals eine sehr aktive Jugendgruppe in Rorschach, mit etwa fünf sechs Anlässen im Jahr.»

Was war das schönste Erlebnis in der Gewerkschaft?
Emil: «Als Sekretär hatte ich mal mit einem Mitglied zu tun, der eineinhalb Jahre arbeitslos war. Er hat sich überall beworben, doch niemand wollte ihn. Ich rief in zwei Betrieben an, wo mich die Chefs kannten. Am einten Ort durfte er sich vorstellen, bekam die Arbeitsstelle und blieb bis zur Pensionierung.»
Paul
: «Ich konnte mal jemandem zu einer Stelle verhelfen, von dem ich nie gedacht habe, dass er nochmals Arbeit findet. Er war Ausländer und bereits 61 Jahre alt. Immer wenn ein Elektriker gesucht wurde, habe ich für ihn eine Bewerbung geschrieben. Er fand eine Stelle und durfte noch vier Jahre arbeiten bis zu seiner Pensionierung.»

Was ist heute innerhalb der Syna eure persönliche Aufgabe?
Paul: «Ich bin Delegierter der Syna und Vorstandsmitglied in verschiedenen nationalen Altersorganisationen. Zum Beispiel im Vorstand der Schweizerischen Rentnervereinigung (SRV). In diesem Amt sollte man einfach Französisch können, denn die sprechen praktisch nur diese Landessprache. Dann versuche ich auch Mitglieder aus der Syna Ü60 Bewegung zur Mitwirkung in diesen Organisationen zu bewegen. Manchmal muss man da etwas hartnäckig sein und zum Telefon greifen.»
Emil
: «Heute mit 82 Jahren bin ich nur noch regional engagiert. Zusammen mit meinem Kollege Paul Rutz organisiere ich noch regionale Anlässe für die Ü60 der Syna Ostschweiz. In der nationalen Fachgruppe habe ich heute zum Glück nur noch beratende Funktion.»

Was ist die Aufgabe der Ü60 Bewegung?
Paul: «Wir wollen auch im Pensionsalter gewerkschaftlich und politisch am Ball bleiben. Deshalb diskutieren wir verschiedene Themen, die uns bewegen und leiten unsere Anliegen an entsprechende Stellen weiter.»

Was es sonst noch zu sagen gibt...
Paul: «Die Gewerkschaft ist oft die einzige Gruppierung die es wagt das ‹Maul› aufzumachen und für ihre Anliegen zu kämpfen.»
Emil
: «Es sollten sich viel mehr Frauen und Männer auch im Pensionsalter in der Syna engagieren.»

Ramona Riedener
atelier@ramona-riedener.ch

Medienbeauftragte der Syna Ostschweiz

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