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Lernen mit Konflikten umzugehen

Die Syna Sektion Kirchliche Berufe organisierte kürzlich einen Workshop zum Thema Umgang mit Konflikten.

So unterschiedlich wie die Menschen, so verschieden reagieren die einzelnen Individuen in verschiedenen Lebenslagen. Während die einen ein mulmiges Gefühl im Magen verspüren, sind andere tief vor den Kopf gestossen und wieder andere reagieren mit Aggression auf eine konfliktbehaftete Situation

Bestenfalls kann der Funke selber gelöscht werden, bevor ein Feuer entsteht, welches einen Feuerwehreinsatz nötig macht und im schlimmsten Fall zu einer Feuersbrunst ausartet, wo nur noch Schutt und Asche übrig bleibt. Unterschiedlich reagierten auch die 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am frühen Morgen auf die gespielte Szene. Der Wortwechsel aufgrund eines kleinen Missverständnisses zwischen Walter Bodenmann, Supervisor, Coach und Teamentwickler aus St. Gallen und Linus Brändle, Präsident der Syna Sektion Kirchliche Berufe führte augenblicklich zu einer disharmonischen Spannung im Kursraum des DAJU, der Fachstelle kirchlicher Jugendarbeit des Bistums St. Gallen. Spürbar war dann die Erleichterung, als sich der Wortwechsel als Einführung ins Kursthema herausstellte.

Reagieren bevor ein Grossbrand entsteht
Meinungsverschiedenheiten, Streit und Konflikte kommen in den besten Familien vor. Auch bei der täglichen Arbeit ist man damit konfrontiert. Jeder reagiert wieder anders auf einen Wortwechsel, einen Vorwurf oder eine unbedachte Bemerkung. Wie damit umgehen, die eigenen Reaktionen reflektieren und den mutmasslichen Kontrahenten besser verstehen lernen, war das Ziel des Workshops, welchen die Syna Sektion Kirchliche Berufe organisiert hat. Bereits die Theorie führte zum einen oder anderen «Aha-Erlebnis», denn plötzlich war klar, warum der Partner, Freund oder Arbeitskollege so und nicht anders reagiert. Durch Verstehen der Reaktion des Anderen kann oft der Funke bereits im Keim erstickt und so manch sinnloser Streit verhindert werden. Nur sehr selten ist böse Absicht des Gegenübers das Motiv für eine Konfliktsituation. Anhand von Fallbeispielen übten die Kursteilnehmenden die Werkzeuge in der Praxis umzusetzen und im Austausch in der Gruppe die fremden sowie eigenen Grenzen zu erkennen. Diese sind wichtig, sowohl in privaten wie auch in beruflichen Situationen. Wenn aus einer Meinungsverschiedenheit ein Konflikt wird, sachliche Aspekte zu persönlichen Gegensätzen werden, der Tonfall härter klingt oder reden nicht mehr möglich ist, gerät auch die eigene Wahrnehmung irgendwann ausser Kontrolle. Dazwischen ist es ratsam professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, bevor der Konflikt ausartet und im Abgrund endet, aus dem es kein Zurück mehr gibt.

Ramona Riedener
atelier@ramona-riedener.ch
Medienbeauftragte Syna Ostschweiz