ArbeitAargau lanciert die Initiative «Lohngleichheit im Kanton Aargau – jetzt!»
ArbeitAargau fordert mit der Initiative und gemeinsam mit einer breiten Allianz aus Frauenorganisationen und Parteien eine entschlossene und wirksamere Förderung der Lohngleichheit im Kanton Aargau. Eine zentrale Rolle dabei soll auch eine Fachstelle für Gleichstellung einnehmen.
Die Initiative fordert, dass Unternehmen ab 50 Mitarbeiter/-innen Lohnanalysen durchführen müssen (heute liegt die Grenze bei 100 Mitarbeiter/-innen), was im Aargau zu einer Verdoppelung zu überprüfender Unternehmen führt. Unternehmen, die die Lohnanalysen nicht erfüllen, sollen auf geeignete Weise sanktioniert werden können, was heute nicht möglich ist. Zudem existiert im Kanton Aargau keine Fachstelle für Gleichstellung, sie wurde 2018 weggespart. Eine solche Fachstelle braucht es aber, um die Anliegen der Frauen im Kanton Aargau angemessen abzubilden und die Umsetzung des Gleichstellungsgesetztes sicherzustellen.
Sowohl der Regierungsrat wie auch der Grosse Rat sahen angesichts bisheriger politischer Vorstösse zum Thema Lohngleichheit oder zum Erhalt der Fachstelle für Gleichstellung keinen Handlungsbedarf – das Thema Gleichstellung tritt im Kanton Aargau an Ort, die in der Bundesverfassung garantierten Anliegen der Frauen werden auf die lange Bank geschoben, weshalb es diese Initiative braucht.
Das sehen auch Aargauer Frauenorganisationen und Parteien bis in die politische Mitte so. Die Initiative «Lohngleichheit im Kanton Aargau – jetzt!» ist breit abgestützt. Die Forderungen sind klar und umsetzbar, alle anderen demokratischen Mittel zur Verbesserung der Situation sind ausgeschöpft. Die Unterschriftensammlung startet am 14. Juni 2023.
Weitere Informationen zur Initiative: www.arbeitaargau.ch/lohngleichheit
Bajram Arifaj, Syna Aargau:
«In der Schweiz besteht nach wie vor eine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Obwohl Fortschritte erzielt wurden, zeigt sich in verschiedenen Studien und Berichten, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Dieser Gender Pay Gap ist ein anhaltendes Problem, das verschiedene Ursachen hat. Ein Grund für den Lohnunterschied liegt in der ungleichen Verteilung von beruf-lichen Positionen und Branchen zwischen Männern und Frauen. Frauen sind oft in Branchen und Berufen tätig, die niedrigere Löhne aufweisen, während Männer häufig in besser bezahlten Sektoren anzutreffen sind. Zudem sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert, was sich ebenfalls auf ihre Einkommensmöglichkeiten auswirkt. Gemäss Bundesamt für Statistik ist die Lohndifferenz bei Berufen mit führenden Kaderfunktionen viel höher als in den Berufen ohne Kaderfunktion. Darüber hinaus spielen auch strukturelle Faktoren eine Rolle. Traditionelle Rollenbilder, unbezahlte Arbeit im Haushalt und familiäre Verpflichtungen können Frauen in ihrer Karriereentwicklung behindern und zu Lohndiskriminierung führen. Die Schweiz hat ein Gleichstellungsgesetz, das den Gender Pay Gap verringern müsste. Dennoch bleibt noch viel zu tun, um eine tatsächliche Lohngleichheit zu erreichen.»
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