Von Bruno Füchslin auf 18.9.2020
Kategorie: Oberer Zürichsee

Zugehört, abgestimmt, bestätigt, diskutiert, gegessen und getrunken

32 Mitglieder und zwei Gäste nahmen am Samstag des 12. September an der ROZ- Delegiertenversammlung in Einsiedeln teil. Im vorletzten Traktandum wurden die ausscheidenden Karl Oberholzer und Pietro Di Martino gebührend verabschiedet.

zurück tretenden Karl Oberholzer und Pietro Di MaKein Zweifel:Aller guten Dinge seien drei, meint das Sprichwort. Im Fall der traditionellen ROZ-Delegiertenversammlung wurde dies bestätigt: Nach Corona-Verschiebungen vom ursprünglich angesetzten 4. April sowie dem Neudatum 13. Juni konnte am 12. September der dritte Termin eingehalten werden. Der von der Sektion Einsiedeln organisierte Anlass im «Bären» – gleich unterhalb des Klosters – verlief in ruhigem Rahmen.

ROZ-Präsident Felix Weber hatte zwei Referenten eingeladen: Zum einen Pater Lorenz Moser vom Kloster Einsiedeln, zum andern Markus Müller, seines Zeichens Mitglied im Lokalkomitee Rapperswil-Jona, das sich auf die Konzernverantwortungsinitiative (Abstimmung am 29. November) fokussiert.

Pater Lorenz liess Einblicke hinter die Klostermauern zu und gab höchst interessante Zahlen Preis. Das Kloster beschäftigt 180 Arbeitnehmer; davon sind 120 Vollzeitstellen. Rein geschäftlich könne man das Kloster als KMU bezeichnen. Unter anderem gab der Referent bekannt, dass das Kloster keine Kirchensteuer bezieht, sondern gar welche bezahlt.

Kontra ungezügeltem Profitstreben

Markus Müllers engagiertes Votum zur Konzernverantwortungsinitiative beleuchtete das Primäranliegen: Es geht in diesem Geschäft darum, in der Schweiz ein Klagerecht zu schaffen. Betroffene Firmen – als Beispiel Glencore – sollen durch erlittene Schäden an Umwelt und Lebewesen zur Haftung gezogen werden können. «An diesem ungezügelten Profitstreben leiden meist in so genannten Drittweltstaaten Menschen und Umwelt durch Krankheiten, Todesfälle und massiver, nicht enden wollender Zerstörung der Natur. Die Gegner der Initiative streuen mit viel Geld bewusste Fehlinformationen», so Müller. Die Versammlung sprach dem Komitee einen Betrag von 200 Franken gut. Beide Referenten erhielten als Dank ein kleines Präsent.

Neuer Vizepräsident

Der Rückblick aufs Geschäftsjahr 2019 beinhaltete mit der Totenehrung ein paar nachdenklich machende Augenblicke. 17 Mitglieder mussten diese Welt verlassen; ihnen wurde in einer stillen Minute gedacht. Kassier Marco Faccin verkündete einen kleinen Rückschlag; die ROZ bleibt allerdings auch damit finanziell gesund. Das Budget 2020 sieht ebenfalls ein kleines Minus vor.

Mehr Zeit beanspruchte das Traktandum Wahlen. Zu bestätigen waren und bestätigt wurden Marco Faccin sowie Sebastiano Galluccio (Fremdarbeiterbewegung) je für zwei Jahre. Neu nimmt der bis zum 31. Dezember 2020 noch im Regionalsekretariat Rapperswil tätige, danach zu Selbstständigkeit wechselnde Andreas Stocker als Vizepräsident im Vorstand Einsitz. Auch die Rechnungsrevisoren Martin Mächler und Benno Köppel erfuhren eine Wiederwahl.

Präsente für Di Martino und Oberholzer

Die Welt ist in Bewegung – des Öftern mehr, als uns allen lieb ist. Mutationen sind Teil eines Vereins/Verbands – Menschen kommen, Menschen gehen. Zu Letzteren gehören der kürzlich in den Ruhestand getretene Vizepräsident Karl Oberholzer. 2002 in den Jung-Syna-Vorstand eingetreten, bekleidete der in Altendorf Wohnhafte in den folgenden Jahren diverse leitende Funktionen in der ROZ wie in der Sektion SGG/folgend Syna Print/folgend zuletzt Sektion Höfe/Print. Die Gewerkschaftszugehörigkeit betrug per Datum Rücktritt genau 50 Jahre.

Pietro Di Martino trat 1990 in die Syna ein. Er war über 20 Jahre Präsident der Sektion Immigrati und über denselben Zeitraum Vertreter der Fremdarbeiterbewegung in der ROZ. Je über zehn Jahre war der in Wattwil Wohnhafte Vizepräsident der nationalen Migrantenkommission sowie Syna-Zentralvorstandsmitglied.

Mit gebührend grossem Applaus ging der Dank an die beiden verdienstvollen Funktionäre. Ihnen wurden aus den Händen des ROZ-Vorsitzenden Felix Weber Reisevarianten geschenkt: Der Piz Gloria (007-Hügel) im Berner Oberland darf sich aufs Ehepaar Oberholzer freuen, während sich Ruth und Pietro Di Martino ins Dampfbahn-Abenteuer im Furka-Gebiet zu stürzen gedenken.

Nach rund zwei Stunden geschäftlichen Tuns beendete das Mittagessen (Bunter Blattsalat mit französischem Dressing, hausgemachter Hackbraten an Pfeffersauce, mit Kartoffelstock und Gemüse; zum Dessert Schwarzwäldertorte und Kaffee) die Veranstaltung.