Reform der 2. Säule: Inwiefern betrifft das uns?

Die Kampagne für die 13. AHV-Rente und gegen die Renteninitiative ist noch nicht einmal abgeschlossen und schon müssen wir uns der Reform der 2. Säule widmen, über die wir voraussichtlich im Herbst 2024 abstimmen werden.

Was sieht die Reform vor?

Die Reform der 2. Säule lässt sich kurz und bündig wie folgt zusammenfassen: «Mehr arbeiten und weniger verdienen». Sie berücksichtigt die Lebensumstände der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht, sondern nur die Interessen der Versicherer und Banker. Die Reform, die eine Erhöhung der Beiträge und eine Senkung des Umwandlungssatzes vorsieht, behebt das seit vielen Jahren bekannte Problem der mangelnden Transparenz der Erträge aus den von uns einbezahlten Beiträgen in keiner Weise. Innerhalb von 10 Jahren sind die Renten der 2. Säule um 10 Prozent gesunken, während der Anteil der Beiträge um 10 Prozent gestiegen ist. Anstatt mit seiner Reform zu einer transparenteren und dauerhafteren Lösung für unsere zukünftigen Rentnerinnen und Rentner beizutragen, hat das Parlament auf den sozialpartnerschaftlichen Vorschlag für eine einvernehmliche Reform verzichtet. Stattdessen zieht es eine weitere Kürzung der Renten aus der 2. Säule vor, die bis zu 15 Prozent betragen könnte und hofft, diesen Verlust durch individuelle Lösungen der 3. Säule kompensieren zu können. Dadurch würde es einmal mehr das Solidaritätsprinzip der sozialen Sicherheit untergraben und die Privatversicherer begünstigen, die als einzige Gewinner dieser ungerechten Reform hervorgehen würden.

Während das Parlament behauptet, es wolle damit die Frauen bevorzugen, werden diese in Tat und Wahrheit ein weiteres Mal bestraft. Einerseits durch die Reduktion ihres Nettolohns aufgrund der Beitragserhöhung, andererseits durch eine Senkung ihrer zukünftigen Rente: Die vom Parlament vorgeschlagene Reform ist somit für die Frauen in keiner Weise eine positive Lösung!

Die Reform sieht immer noch keinen Teuerungsausgleich vor. Seit zwei Jahren wissen wir: Ohne Teuerungsausgleich auf die Renten sinkt die Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner und damit auch unsere Renten.