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Jahresbrief des Regionalpräsidenten

Das letzte Mal, dass ich einen offiziellen Brief an Euch geschrieben habe, ist schon recht lange her. Ich denke aber, dass es dafür aktuell viele Gründe gibt. Natürlich ist ein Brief nicht so persönlich, wie der direkte Kontakt, den wir ja in diesen Tagen, Wochen und Monaten leider aufs Minimum beschränken müssen.

Das Jahr 2020 ist ein sehr, sehr schwieriges Jahr - dank diesem blöden „Käfer",der alles was uns lieb ist, auf den Kopf gestellt hat. Nicht nur, dass im Frühling der Lockdown verunmöglichte Ferien, Freizeitvergnügen und kulturelle Anlässe durchzuführen, er zwang uns auch, daheim zu bleiben.

Folglich mussten wir uns ans Homeoffice gewöhnen und den Familienalltag neu ausrichten (nicht zuletzt auch, um unsere Kinder an «Schule von zuhause aus bzw. online» zu gewöhnen). Diese Massnahmen haben aber unter anderem dabei geholfen die erste Ansteckungswelle einzudämmen. Ungünstig ist es für die meisten Arbeitnehmenden, welche sich mit der Kurzarbeit befassen mussten und immer noch müssen, über Monate nur 80 % des Lohnes ausbezahlt zu bekommen. Dies ist sehr einschränkend und bringt das ganze Budget gewaltig „durcheinander" - und ein Ende ist noch nicht absehbar.

Ich bin froh und dankbar, dass unser Bundesrat in dieser verzwickten Situation gehandelt hat - vorausschauend, sozialdenkend, weitsichtig und grundsätzlich. Ohne die besonderen Massnahmen und die gewährten Verlängerungen der finanziellen Hilfen, sähe die Bilanz traurig aus.

Wo und wie hat unsere Gewerkschaft gewirkt?

Als erstes darf ich erwähnen, dass die Geschäftsleitung Syna Schweiz bei der Beratung der Hilfsmassnahmen des Bundesrates tatkräftig mitgedacht und mit anderen dafür gesorgt hat, dass die Zauderer und ängstlichen Blockierer (in den eidgenössischen Räten) nicht die Überhand bekamen und der Bundesrat entscheiden konnte - für die Bürgerinnen und Bürger.

Dabei wurden aber auch die wirtschaftlichen Auswirkungen nicht vergessen. So gut diese Massnahmen auch gewirkt haben, so ganz konnte man die Löcher aber nicht stopfen. Ich denke dabei auch an die vielen Kulturschaffenden, die als Selbständige zwischen Stuhl und Bank fielen und zum Teil bis heute noch auf die finanzielle Unterstützung warten. Auch diese Frauen und Männer haben Familien, Kinder und Verpflichtungen!

Die Syna Region Ostschweiz - sprich vor allem unser Sekretariatsteam musste zwar die persönlichen Kontakte massiv einschränken, hat aber - teils rund um die Uhr - telefonisch und mit Mails die Fragen unserer Mitglieder beantwortet und mit ihnen Lösungen gesucht.

Ihnen allen, meinen herzlichen Dank für die nicht einfache und noch nicht vollendete Zeit der besonderen Gewerkschafts-Arbeit.

Dem Regionalvorstand blieb meistens nur eines übrig: Veranstaltungen abzusagen.

Für mich als Präsident und meine Vorstandsmitglieder hatte aber immer der Schutz von uns allen oberste Priorität. Und aufgeschoben ist ja auch nicht aufgehoben. So haben wir auch die Delegiertenversammlung auf Samstag, 29. Mai 2021 im Hotel Feldbach, Steckborn, neu angesetzt.

An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals beim Vorstand der Sektion Steckborn herzlich bedanken, welche die ersten Kontakte hergestellt hat. Unser Vorstand hat sich zudem verjüngt: Michael Preiss (Präsident Sektion Thurtal) und Robert Stieger (Mitglied Sektion Rheintal) sowie Felix Bischofberger (CVP Alt-Kantonsrat SG), der bereit ist die politischen Belange mit uns anzugehen. Ausserdem wollte sich unser „alter" Revisor Mauro Maccagnan entlasten – hier ist es uns gelungen André Buschor, Sektion Rheintal, für diese Aufgabe zu gewinnen.

Nicht vergessen möchte ich die politische Seite: Dank unserem grossen Einsatz und unserer Überzeugungskraft haben wir den Vaterschaftsurlaub bekommen, welcher ab 1. Januar 2021 in Kraft treten wird. Ebenso konnten wir die Begrenzungsinitiative der SVP (Kündigung der flankierenden Massnahmen) «bodigen». Kaum vorstellbar, welche negativen Folgen deren Annahme, insbesondere im Coronajahr 2020, für die Arbeitswelt gehabt hätte.


2020 ist für Alle ein sehr schwieriges Jahr, aber glaubt mir – es folgt immer ein Licht am Ende jedes Tunnels! Wenn wir - wie viele in den vergangenen Tagen, Wochen, Monaten bewiesen haben - flexibel bleiben und Rücksicht auf unsere Mitmenschen nehmen, dann geht es zwangsläufig auch wieder aufwärts.

Ich danke Euch für eure Treue und euer Engagement! Ihr könnt euch darauf verlassen:

Wir waren und sind weiterhin für EUCH da!

Region Ostschweiz

Othmar

Othmar Widmer, Präsident