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Im europäischen Vergleich: Die Schweiz hat ihre Hausaufgaben in Sachen Gleichstellung nicht gemacht

Wir ahnten es schon: Die Schweiz hinkt im europäischen Vergleich weit hinterher. Unser Land tut sich schwer, die Frau aus ihrer traditionellen und von einer patriarchalischen Gesellschaft geerbten Rolle zu befreien.

Auf dem politischen Parkett ist der Anteil der Frauen im Nationalrat um 3,5 Prozentpunkte auf 38,5 Prozent gesunken. Aufgrund ungenügender Arbeitszeitregelungen, mangelnder Plätze auf den Wahllisten und fehlender Wertschätzung folgen Schweizerinnen, was die politische Repräsentativität anbelangt, der gleichen Abwärtsbewegung wie Italien und Frankreich. Die stärkere bürgerliche Rechte hält am traditionellen Gesellschaftsmodell fest. Während in Österreich, Deutschland und Liechtenstein der Frauenanteil in der Legislative zunimmt, bleibt die Schweiz von einer Gleichstellung noch weit entfernt und es gibt keinerlei Anzeichen für eine Trendwende. Die lange Zeit umstrittene Quotenregelung scheint die einzige Lösung zu sein. Doch die politischen Institutionen machen keine Anstalten, etwas dafür zu unternehmen.

Als Gewerkschaft lehnen wir diese Benachteiligung bezüglich des Stimmenanteils der Frauen vehement ab: Wir fordern Gleichstellung auf allen Ebenen des Staates. Der Nationalrat muss ein Spiegel der Gesellschaft sein. Da aber immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer darin vertreten sind, entfernt er sich gefährlich weit von dieser Aufgabe. Nur noch 11 Prozent der gewählten Vertreterinnen und Vertreter sind Arbeitnehmende. Ist unser politisches System somit überholt?

Im europäischen Vergleich weist die Schweiz mit 76 Prozent aktiver Frauen die höchste Frauenerwerbsquote auf, gleichzeitig aber auch eines der auffälligsten Lohngefälle: Der Medianlohn der Männer ist um 17,7 Prozent höher als jener der Frauen. Zum Vergleich: Auf europäischer Ebene beträgt der Unterschied 12,7 Prozent. Gegen diese Unterschiede kämpfen wir durch unsere Lobbyarbeit im Nationalrat, unsere Frauenstreik-Kampagnen sowie durch die persönliche Begleitung der betroffenen Frauen vor Gericht. Wir lassen nicht locker, gemeinsam sind wir stärker: Motivieren Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, sich gewerkschaftlich zu organisieren, und unterstützen Sie so den Kampf für die Gleichstellung! Umso mehr Mitglieder wir sind, desto besser stehen unsere Chancen. Ohne Ihre Hilfe sind wir machtlos!

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