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Industrie: Arbeit statt Dividenden!

In den schweizerischen Industrieunternehmen bleiben viele Auftragsbücher wegen der Coronakrise leer. Dafür sollen aber nicht in erster Linie die Arbeitnehmenden büssen müssen.

Der Schock im Industriesektor ist gross: Von gestern auf heute werden keine neuen Investitionen mehr getätigt. Schlimmer sogar: Bereits geplante Investitionen werden auf später verschoben oder ganz rückgängig gemacht. Die Auswirkungen des Lockdowns sind für die Industrie schwierig. Wie viele Arbeitgeber darauf reagieren, ist aber nicht nachvollziehbar: Unverzüglich haben sie den Abbau von Gleitzeit- und Überzeitsaldi sowie Ferienbezug angeordnet. Offenbar, um die für diesen Fall vorgesehene Kurzarbeit zu verhindern. Als erste sollen also die Arbeitnehmenden ein Risiko tragen, das sie nicht zu verantworten haben. Entsprechend musste Syna nach Hinweisen von Angestellten in verschiedenen Betrieben intervenieren.

Profit steht an erster Stelle 

Handeln die Arbeitgeber so, weil sie befürchten, dass sie bei Anmeldung von Kurzarbeit keine Dividende mehr ausschütten dürfen? Es ist zu vermuten. Die Arbeitgeber stellen also das Interesse der Investoren einmal mehr über die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden. Auch in einer der grössten Krisen der modernen Wirtschaft scheint es so, als ob die Arbeitgeber nicht begriffen hätten, dass die Angestellten letztlich ihr wichtigstes Gut sind!

Unsere Forderungen 

Syna kann das teilweise gesetzwidrige Vorgehen der Arbeitgeber nicht tolerieren. Wir fordern deshalb, dass die Industrieunternehmen

  • das Instrument der Kurzarbeit aktiv zu nutzen, um Arbeitsplätze zu erhalten,
  • Massnahmen wie Ferien-Zwangsbezug oder Minusstunden unverzüglich stoppen,
  • Löhne der Arbeitnehmenden in Kurzarbeit zu 100% garantieren,
  • in den Jahren 2020 und 2021 auf allfällige Dividendenzahlungen verzichten und stattdessen Reserven für zukünftige Krisen bilden.

Syna steht als Sozialpartnerin auch gerne für konstruktive Gespräche bereit – wenn es darum geht, in Betrieben eine allseits verträgliche Lösung zu finden.

So erleben unsere Mitglieder die Coronakrise in ihrer Arbeit: 

«Seit Beginn der Coronakrise werde ich als ANV-Präsident von Syna über die Rechte und Pflichten der Arbeitgeber informiert. Das macht es mir möglich, in Verhandlungen selbstbewusst aufzutreten und gute Resultate zu erzielen. Auch in Zukunft arbeite ich eng mit den Kolleginnen und Kollegen von Syna zusammen!»

Matthias Fischer, Bucher Unipektrin

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