Trotz Teuerung und bester Baukonjunktur ging die Hälfte der Bauarbeiter leer aus. Die Bauarbeiter sind enttäuscht und wütend. Letztes Jahr war das Bauhauptgewerbe eine der wenigen Branchen, in denen die Arbeitgeber eine generelle Lohnerhöhung verweigerten. Die Lohnstudie der Gewerkschaften Syna und Unia zeigt es: Knapp die Hälfte der Bauarbeiter hat deswegen 2024 keinen einzigen Franken Lohnerhöhung erhalten. Ihre Reallöhne sind trotz harter Arbeit und bester Baukonjunktur um über 2 Prozent gesunken. Kein Wunder ist der Fachkräftemangel so akut wie in kaum einer anderen Branche. Für diesen Herbst fordern die Bauarbeiter eine deutliche Reallohnerhöhung.
Der Baumeisterverband ist verantwortlich für die einzige Nullrunde dieses Lohnherbsts! Die Spitze des Baumeisterverbandes hatte Ende Oktober die Lohnverhandlungen mit den Gewerkschaften einseitig abgebrochen, ohne ein Angebot zu machen. Die Baumeister-Delegierten haben nun die Haltung ihrer Verbandsspitze zementiert. Das bedeutet: weitere Reallohneinbussen für einen grossen Teil der Bauarbeiter. Angesichts der hohen Teuerung verdienen sie real bis zu 4 Prozent weniger Lohn als 2020.
Unverständlich, verantwortungslos und gefährlich: Obwohl die Preise, Mieten und Krankenkassenprämien ansteigen, die Umsätze auf einem Rekordhoch sind und auf dem Bau akuter Fachkräftemangel herrscht, beharrt der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) auf eine Nullrunde für die Bauarbeiter und bricht die Lohnverhandlungen ab. Ein Ausbleiben jegliches Teuerungsausgleichs ist katastrophal für die Bauarbeiter, die Branche und die gesamte Wirtschaft. Die Delegierten des Baumeisterverbands müssen diese Respektlosigkeit der Verbandsspitze nun korrigieren und dafür sorgen, dass die Baumeister zurück an den Verhandlungstisch kommen.
Mit seinen rund 36'000 Mitgliedern war der Christliche Holz- und Bauarbeiterverband (CHB) der grösste Fusionspartner bei der Gründung von Syna. Auch heute machen Mitglieder aus den Branchen des Bauhaupt- und Baunebengewerbes einen beachtlichen Anteil aus. Oder um es in den Worten der Branche auszudrücken: Der Bau war schon immer ein wichtiges Fundament unserer Gewerkschaft. Grund genug, auf die wichtigsten Errungenschaften und Geschehnisse der 25-jährigen Syna-Geschichte im Baugewerbe zurückzublicken.
Am 1. Juli 2023: 20 Jahre Gesamtarbeitsvertrag für den flexiblen Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe (GAV FAR) - Bereits über 26'800 Bauarbeiterinnen und Bauarbeitern wurde der frühzeitige Altersrücktritt ermöglicht! |
Was für ein Jahr: 2023 ist nicht nur für Syna ein Jubiläumsjahr, auch die Stiftung FAR feiert ihren 20. Geburtstag. Ein Blick zurück auf eine bewegte Geschichte.
42 Jahre lang hat Gerardo Restaino auf dem Bau gearbeitet. Seit 36 Jahren ist er Gewerkschaftsmitglied. Wie ihn die Gewerkschaft über die Jahre begleitet hat, erzählt er im Portrait.
Der Landesmantelvertag (LMV) ist unter Dach und Fach: Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich geeinigt. Vorerst jedenfalls. Denn das Ringen um die Höhe der Löhne geht weiter. Zudem sind die Gewerkschaften mit den erzielten Resultaten beim Baukader nur bedingt glücklich.