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Höhere Mindestfranchise: Ein schwerer Schlag für die Schwächsten unserer Gesellschaft

Syna kritisiert die Entscheidung des Parlaments scharf und fordert eine sozial gerechte Gesundheitspolitik.

Am 19. März hat die bürgerliche Mehrheit des Schweizer Parlaments entschieden, die Mindestfranchise in der Krankenversicherung zu erhöhen. Dieser Entscheid markiert einen weiteren Schritt in Richtung einer Gesundheitspolitik, die zunehmend auf die Schultern jener abgewälzt wird, die bereits heute am stärksten belastet sind.

Die Erhöhung der Mindestfranchise trifft vor allem chronisch Kranke, ältere Menschen, finanziell Schwächere sowie Familien im unteren Lohnsegment. Menschen, die bereits heute monatlich jeden Franken zweimal umdrehen müssen, werden in Zukunft noch tiefer in die Tasche greifen müssen, um Zugang zu medizinischer Grundversorgung zu erhalten. Für chronisch Kranke, die zwingend auf regelmässige Behandlungen angewiesen sind, bedeutet diese Massnahme eine direkte Erhöhung der Gesundheitskosten. Ältere Menschen, die mit steigenden Lebenskosten und oft stagnierenden Renten kämpfen, stehen vor einer zusätzlichen finanziellen Belastung.

Gegner der Motion sprechen zurecht von einer Entwicklung hin zu einer Zwei-Klassen-Medizin — und Syna schliesst sich dieser Kritik entschieden an. Mit der Erhöhung der Mindestfranchise wird die soziale Kluft weiter vertieft. Während finanziell besser gestellte Menschen die Mehrkosten problemlos tragen können, stehen sozial Schwächere erneut vor der Wahl: notwendige medizinische Behandlungen oder finanzielle Sicherheit.

Steigende Gesundheitskosten: Ursachen und Folgen

Die steigenden Gesundheitskosten in der Schweiz sind komplex und haben vielfältige Ursachen: der medizinische Fortschritt, die demografische Alterung der Gesellschaft und nicht zuletzt die zunehmende Kommerzialisierung des Gesundheitswesens. Doch anstatt diese strukturellen Probleme anzugehen, wird mit der Erhöhung der Mindestfranchise der einfache Weg gewählt — auf Kosten der Schwächsten.

Die Folgen sind absehbar: Menschen könnten aus Angst vor hohen Kosten notwendige Arztbesuche vermeiden, was langfristig zu höheren Gesundheitsausgaben führen kann. Auch die psychische Belastung, ständig zwischen Gesundheitskosten und finanziellen Sorgen abwägen zu müssen, darf nicht unterschätzt werden.

Yvonne Feri: „Unsere Mitglieder zahlen den Preis für eine verfehlte Gesundheitspolitik"

"Die Entscheidung des Parlaments ist ein direkter Angriff auf die Solidarität unseres Gesundheitssystems", erklärt Yvonne Feri, Präsidentin von Syna. „Unsere Mitglieder — Menschen, die hart arbeiten, oft in schlecht bezahlten Branchen tätig sind und sich täglich für das Funktionieren unserer Gesellschaft einsetzen — zahlen den Preis für eine verfehlte Gesundheitspolitik. Diese Entscheidung ist sozial ungerecht und wird langfristig mehr Schaden anrichten, als sie kurzfristig an Einsparungen bringt."

Syna fordert: Eine soziale und gerechte Gesundheitspolitik

Syna lehnt die Erhöhung der Mindestfranchise entschieden ab. Es braucht eine Gesundheitspolitik, die alle Menschen gleichwertig berücksichtigt und die Solidarität im Gesundheitssystem stärkt, anstatt sie zu schwächen. Wir fordern gezielte Massnahmen, um die Gesundheitskosten effektiv zu senken, ohne jene zu bestrafen, die auf medizinische Leistungen angewiesen sind.
Solidarität, Gerechtigkeit und Menschlichkeit müssen im Zentrum einer zukunftsfähigen Gesundheitspolitik stehen. Dafür setzt sich Syna ein — zusammen und entschlossen.

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