Zum Hauptinhalt springen

«In der Reinigung wird hart gearbeitet, aber schlecht bezahlt»

Mariarca Fortunato lebt seit gut zehn Jahren mit ihrer Familie in der Schweiz. Die 50-Jährige aus Neapel arbeitet in der Reinigungsbranche – einer Branche mit tiefen Löhnen und unsicheren Arbeitsverhältnissen. 

Meine Arbeit

Ich bin in der Nähe von Neapel aufgewachsen und habe dort bis vor zehn Jahren mit meiner Familie gelebt. In Italien war ich in einer Schuhfabrik in der Produktion tätig. Ich liebe meine Heimat sehr, aber die wirtschaftliche Lage war schwierig. Um unseren beiden Töchtern bessere Zukunftschancen zu ermöglichen, haben wir als Familie beschlossen, in die Schweiz auszuwandern. Hier habe ich rasch eine Stelle in der Reinigungsbranche gefunden.

Meine Branche

Grundsätzlich gefällt mir meine Arbeit gut. Doch der niedrige Lohn macht den Alltag nicht leicht – besonders angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und der hohen Mieten. In der Reinigungsbranche sind viele Stellen nur auf Stundenlohnbasis, was die finanzielle Planung sehr erschwert. Oft weiss ich erst am Monatsende, wie viel ich wirklich gearbeitet und verdient habe. Seit fünf Jahren arbeite ich so – mein grosser Wunsch ist eine Festanstellung. Durch die unregelmässigen Einsätze sieht mein Arbeitstag manchmal so aus: morgens von 5 bis 11 Uhr, dann eine lange Pause, danach nochmals von 15 bis 16 Uhr – und abends arbeite ich häufig noch einmal von 18 bis 20 Uhr. An solchen Tagen bleibt kaum Zeit für meine Familie.

Über eine Arbeitskollegin habe ich von Syna erfahren. Die Gewerkschaft unterstützt mich in vielen Bereichen. Mit Bruna Picirillo und Bruno Palamara vom Sekretariat in Rapperswil kann ich zum Beispiel meine Stundenblätter durchgehen und meine Lohnabrechnungen überprüfen – was bei stundenweiser Abrechnung oft kompliziert ist. Auch bei Behördengängen hilft mir Syna, da meine Deutschkenntnisse noch nicht ganz ausreichen. Dank Syna konnte ich bereits einen Deutschkurs besuchen und möchte meine Sprachkenntnisse weiter verbessern. Für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar – und noch mehr dafür, dass ich hier eine tolle Gemeinschaft gefunden habe.

Ähnliche Beiträge

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ablehnen Akzeptieren