Pflegenotstand auch nach Annahme der Pflegeinitiative: Podium Pflegende versus Politik
Diese und weitere Fragen wurden am Tag der Pflege in Zürich auf dem Münsterhof diskutiert. Mutige Pflegefachkräfte haben aus ihrem Alltag erzählt und fordern, dass sie rasch Entlastung brauchen, denn sie können nicht mehr. Viel zu viele Lernende beginnen voller Enthusiasmus und verlassen enttäuscht und ausgebrannt den Beruf, noch bevor sie wirklich einsteigen. Fachkräftemangel, unmögliche Arbeitsbedingungen, Verbürokratisierung des Arbeitsalltags, all das ermöglich es nicht mehr unseren Kranken eine menschliche Betreuung zu bieten und die Ausführenden das zu tun, was sie am liebsten machen: Menschen pflegen. Und zwar so, dass dies für alle stimmig ist.
Die Politikerinnen am Podium reichten von Grün über SP bis hin zum bürgerlichen Lager. Einhellig räumen sie ein, dass es so nicht weitergeht. Auch einhellig sagen sie, dass die Mühlen der Politik langsam mahlen. Aber Veranstaltungen wie dies helfen, aufmerksam zu machen, die Einladung, persönlich an Politiker:innen heranzutreten wird ausgesprochen, um damit persönliche Verbindlichkeit zu schaffen. Und Brücken bauen auch zu Politiker:innen, die nicht im eigenen Lager zu finden sind. Einig waren sich auch alle, dass es nicht DIE Lösung gibt, sondern vieler Puzzlesteine bedarf, um aus dem Pflegenotstand herauszukommen. Die Forderung aus dem Publikum, anstelle der gerade beschlossenen 2 Milliarden für das Militär, die akut fehlende Milliarde für die Pflege zu sprechen konnte von allen nachvollzogen werden. Dass dies möglich ist, zeigt auch unser Nachbarland Österreich, das am 12. Mai ein Riesenpaket für die Pflege beschlossen hat, das bereits in den nächsten zwei Jahren verwendet werden kann.
Es bleibt zu hoffen, dass es auch hierzulande rasche Massnahmen geben wird, die nicht nur den Teil der Ausbildung der Pflegeinitiative rasch umsetzen möchte, sondern auch den anderen, akuter wichtigen Teil der besseren Arbeitsbedingungen