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Frischer Wind in Tafers

An einem kühlen Freitagnachmittag treffen wir uns mit Marie-Louise Fries, der neuen Regionalsekretärin Deutschfreiburg. Es interessiert uns, wie sie als Sozialarbeiterin bei Syna gelandet ist. Diese und andere Fragen beantwortet Marie-Louise im Gespräch.

Wie hat sich Marie-Louise Fries eingelebt in ihrem Büro in Tafers, fernab von Tramschienen und Hochhäusern? Gut, meint sie, sie hätte ein schönes Büro. Auch die Region hätte sie schon zu breiten Teilen kennenlernen dürfen, und sie sei ein grosser Fan des «Seislerdialekts». Ihr Team besteht aus ihr selbst (100 Prozent) und ihrer Kollegin Doris Stauffacher (40 Prozent), die hauptsächlich mit der Administration zu tun hat. Marie-­Louise schätzt den Austausch mit Doris sehr, da diese sehr viel Erfahrung habe und engagiert sei. Zu den Schwerpunktaufgaben der Regionalsekretärin gehören unter anderem die Mitgliederberatung (arbeits- und sozialversicherungsrechtlich), die Bekanntmachung der Gewerkschaft in der Region, die Mitarbeit in den paritätischen Kommissionen und die Zusammenarbeit mit den aktiven Syna-Mitgliedern. Als ihre Ziele bezeichnet sie in erster Linie eine starke rechtliche Beratung, dass Syna eine wichtige Stimme in der Politik zukomme und eine gute Vernetzung in der Region. Vernetzen konnte sich Marie-­Louise unter anderem bereits mit der Personalkommission der Groupe E, dem Christlich­sozialen Kartell (CSK) und anderen Gewerkschaften.

Die junge gebürtige Aargauerin, die in Bern wohnhaft ist, freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Deutschfreiburgerinnen und Deutschfreiburgern.


Den Rücken stärken

Marie­-Louise ist unter anderem zu Syna gestossen wegen des Grundgedankens, dass Gewerkschaften viele Menschen davor bewahren können, in Not zu geraten oder in die Sozialhilfe zu fallen. Viele Probleme wären einfacher lösbar, wenn man früher handeln würde oder Arbeitnehmende mittels Gesamtarbeitsvertrag besser schützte, sagt die junge Frau. Deshalb schätzt sie die proaktive und präventive Arbeitsweise der Gewerkschaften sehr. Marie-­Louise betont, es liege aber auch an den Betroffenen selber, sich frühzeitig Unterstützung zu suchen – und sich natürlich der Gewerkschaft anzuschliessen. Denn ohne das Rückgrat ihrer Mitglieder sei die Gewerkschaft machtlos.

Zweisprachigkeit fördern
Freiburg/Fribourg hat durch seine Zweisprachigkeit Chancen, aber auch Herausforderungen, was Marie-­Louise auch schnell zu spüren bekam. So erzählt sie, wie ein Referendum sehr schlecht übersetzt war, oder bei der Baudemonstration praktisch nur Französisch gesprochen wurde. Gerne möchte die neue Regionalsekretärin deshalb «Botschafterin» der Deutschsprachigen werden. Unter anderem wünscht sie sich, dass sich dem Frauenstreikkomitee (siehe Box) auch noch mehr Deutschsprachige anschliessen beziehungsweise, dass es ein deutschsprachiges Komitee hierfür geben wird. Interessierte dürfen sich gerne direkt bei Marie-­Louise melden.

Zusammen viel erreichen
Schliesslich appelliert Marie­-Louise an die Selbstwirksamkeit der Menschen. Man könne als Einzelperson etwas bewirken, wie das jüngste Beispiel der Klimastreiks, ausgelöst von einer schwedischen Schülerin, zeige. Wenn man sich jedoch zusammenschliesse und organisiere, habe man noch eine grössere Kraft – ganz im Sinne von Syna (griechisch «syn»: zusammen, miteinander).Übrigens: Schon bald wird Marie-­Louise an ihren ersten Generalversammlungen teilnehmen.

Artikel aus dem Syna-Magazin Januar 2019 / Redaktion: Katja Mäder
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