Von Syna auf 17.1.2025
Kategorie: Branchen

Gegen Entlassungen im Stahlwerk Emmenbrücke - Arbeiter/-innen von Swiss Steel wenden sich an Besitzer Martin Haefner

Trotz staatlicher Hilfsangebote will die Swiss-Steel-Tochter Steeltec im Stahlwerk Emmenbrücke 130 Stellen abbauen und 50 Arbeiter/-innen entlassen. Die Beschäftigten, die die öffentliche Unterstützung für das Stahlwerk erkämpft haben, wollen das nicht hinnehmen. In einem offenen Brief wenden sie sich an Mehrheitsaktionär Martin Haefner und verlangen ein Treffen.

Der Ärger der Beschäftigten von Steeltec in Emmenbrücke ist gross. Trotz einer Unterstützung von rund 25 Millionen Franken durch Bund und Kanton will Swiss Steel im Stahlwerk 130 Stellen abbauen und 50 Arbeiter/-innen entlassen. Die Vorschläge der Personalkommission, Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände im Konsultationsverfahren wurden ignoriert. Statt den gelten Sozialplan anzuwenden, der als wichtigste Massnahme Frühpensionierungen vorsieht, will die Firma ihre Umstrukturierung mit Entlassungen durchdrücken.

Arbeiter/-innen wenden sich an Besitzer Martin Haefner

An ihrer heutigen Personalversammlung haben die Beschäftigten von Steeltec einen offenen Brief an Mehrheitsaktionär Martin Haefner beschlossen und unterzeichnet. Darin machen sie klar, dass die Umstrukturierung ohne eine einzige Entlassung vorgenommen werden muss und kann. Das Personal verlangt, dass Haefner bei der Geschäftsleitung interveniert, um die Entlassungen zu verhindern. Zudem muss er dafür sorgen, dass Swiss Steel rasch einen Antrag stellt, um die von der Politik aufgegleiste Entlastung bei den Strom-Netznutzungsgebühren in Anspruch nehmen zu können. Die Arbeiter/-innen laden Haefner zu einem dringlichen Treffen im Stahlwerk ein, um ihm die Gründe für ihre Haltung zu erläutern.


Zukunft des Stahlwerks Emmenbrücke sichern

Den Beschäftigten geht es dabei nicht nur um ihre Stellen, sondern um die Zukunft des Stahlwerks in Emmenbrücke. «Die Haltung der Geschäftsleitung, frühzeitige Pensionierungen von vornherein auszuschliessen und die Umstrukturierung mit einer grossen Zahl von Entlassungen vorzunehmen, lässt und den Produktionsstandort Emmenbrücke mittelfristig als gefährdet erscheinen», schreiben die Beschäftigten in ihrem Brief. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Arbeiter/-innen für die Zukunft des Werks von entscheidender Bedeutung sind – hat doch ihre Mobilisierung entscheidend zur grossen Sympathie in der Gesellschaft und zum raschen Entscheid der Bundespolitik, die Stahlwerke zu unterstützen, beigetragen.


Für Rückfragen:

Nico Fröhli, Branchenleiter Syna, nico.froehli@syna.ch, +41 44 279 71 27 

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