Übernahme von Bombardier Transportation durch Alstom: Gewerkschaften fordern völlige Transparenz und Garantien für alle Arbeitnehmenden! Eine gemeinsame Erklärung der europäischen Gewerkschaften.
5 Monate nach der Ankündigung der Übernahme von Bombardier Transportation durch Alstom ist die Unsicherheit immer noch unannehmbar hoch! Gewerkschaften, welche die Beschäftigten von Alstom und Bombardier Transportation [BT] in ganz Europa - auch in der Schweiz - vertreten, warnen vor den vielen noch offenen Fragen, die noch immer unbeantwortet sind:
- Welche industrielle Logik steckt hinter dem Übernahmeplan? Wie kann eine solche Übernahme das langfristige industrielle Wachstum von Alstom und Bombardier Transportation, und allgemeiner gesagt der europäischen Eisenbahnzulieferindustrie, unterstützen?
- Welches sind die Konsequenzen für die mehr als 55 000 europäischen Arbeitnehmenden bei Alstom und Bombardier Transportation und ihre Familien?
- Wie kommt es, dass das Übernahmeprojekt unverändert weiterverfolgt wird, ohne jegliche Berücksichtigung der wirtschaftlichen und sozialen Krise im Zusammenhang mit Covid-19?
Sicherheit gefordert
Gemeinsam fordern wir die Unternehmensleitungen von Alstom und Bombardier Transportation auf:
- alle Arbeitsplätze und alle europäischen Standorte zu sichern und sich zu echten Garantien zu verpflichten
- vollständige Klarheit über den langfristigen Industrieplan zu schaffen und darüber, wie dieser die nachhaltige Entwicklung der Unternehmen und die Fähigkeit zur Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze fördern wird
- einen hochwertigen Sozialdialog zu gewährleisten, mit umfassender Unterrichtung und Anhörung der Beschäftigten und Gewerkschaftsvertreter/-innen
Auch die EU und die Mitgliedstaaten tragen Verantwortung. Wir fordern sie auf, rasch eine ehrgeizige Industriepolitik zur Unterstützung der Eisenbahnzulieferindustrie in Europa zu entwickeln.
Weitere Auskünfte
Nico Fröhli, Zentralsekretär MEM-Industrie