Die Verhandlungen mit dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) zum neuen Landesmantelvertrag (LMV) beginnen bald. In einer Umfrage haben die Syna-Mitglieder ihre wichtigsten Forderungen mitgeteilt, die Syna in den Verhandlungen stellen wird. Das sind die Ergebnisse.
Der Landesmantelvertrag (LMV) regelt die Arbeitsbedingungen auf dem Bau. Er garantiert Mindestlöhne, eine durchschnittliche Arbeitszeit von 40.5 Stunden, 5 statt 4 Wochen Ferien, Lohnfortzahlung bei Krankheit, bezahlte Weiterbildung und den flexiblen Altersrücktritt (FAR). Ende 2022 läuft der LMV aus und muss deshalb von den Gewerkschaften neu verhandelt werden. Das gibt uns die Möglichkeit, bessere Bedingungen auszuhandeln und etwas gegen den zunehmenden Stress und Druck auf den Baustellen zu unternehmen. Das ist dringend nötig: Die Baubranche verliert jeden zweiten Maurer und die Zahl der Lernenden hat sich in den letzten Jahren halbiert.
Unsere Forderungen
Die Bauleute haben an der Syna-Baubranchenkonferenz vom November ihren Forderungskatalog für die LMV-Verhandlungen verabschiedet. Die wichtigsten Forderungen sind:
- Vollständig bezahlte Reisezeit
- Schutz für ältere Arbeitnehmende: bessere Austrittsbedingungen und längere Kündigungsfristen
- Bezahlte Arbeitskleidung (Arbeitgebende bezahlen eine bestimmte Anzahl Kleidungsstücke oder eine Pauschale)
- Klare Regeln, wann Baustellen bei gefährlichem Wetter geschlossen werden müssen (z.B. Hitze, Schlechtwetter)
- Bessere Hygieneverhältnisse (saubere Toiletten)
- Begrenzung der Temporärarbeit (max. 10% Temporärangestellte pro Standort)
- Eine längst überfällige anständige Erhöhung der Mindest- und Reallöhne
Wie weiter?
Geht es nach dem SBV, sollen Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter noch flexibler eingesetzt und die Kosten (Löhne?) gesenkt werden. Aber nicht mit uns! Die Bauleute hatten für die Abbaupläne des Baumeisterverbands schon immer die richtigen Antworten bereit: Dank dem Einsatz der Bauarbeiter gibt es die Rente ab 60, bezahlte Ferien und gute Löhne. Solche Erfolge gelingen nur, wenn wir zusammenarbeiten. Nur zusammen sind wir stark und bringen die Baumeister dazu, uns zu hören! Stehen wir zusammen, um unseren LMV zu verteidigen. Es ist wichtiger denn je, dass wir dem Baumeisterverband klar zeigen, wer die Schweiz baut.