Von Syna auf 9.6.2021
Kategorie: Medienmitteilungen

AHV 21: Nationalrat beschliesst eine Reform auf Kosten der Frauen

 Der Nationalrat hat heute für ein höheres Frauenrentenalter votiert. Er bürdet die Sanierungsmassnahmen für die AHV damit ausschliesslich den Frauen auf. Syna und ihr Dachverband Travail.Suisse können die AHV 21-Vorlage deshalb aus heutiger Sicht nicht unterstützen.

Der Nationalrat hat sich heute für ein höheres Frauenrentenalter ausgesprochen. Sanierungsmassnahmen werden damit ausschliesslich den Frauen aufgebürdet, eine Kompensation sollen zudem lediglich sechs Jahrgänge einer Übergangsgeneration erhalten.

Keine Gleichheit beim Rentenalter bei andauernder Ungleichheit von Renten und Löhnen

Die Renten von Frauen und Männern unterscheiden sich markant. Auch gegen die anhaltend hohe Lohndiskriminierung wurden bisher keine wirksamen Massnahmen ergriffen. Thomas Bauer, Leiter Sozialpolitik bei Travail.Suisse, meint dazu: «Es kann nicht sein, dass wir Gleichheit beim Rentenalter schaffen, solange wir eine derart eklatante Ungleichheit bei den Renten und Löhnen haben.» Die Lohndiskriminierung führt bei der AHV gemäss Berechnungen von Travail.Suisse zu Einnahmeausfällen von 825 Millionen Franken pro Jahr. Griffige Massnahmen zur Bekämpfung dieser Diskriminierung wären folglich einträglicher als ein höheres Frauenrentenalter mit Kompensation.

 Kleiner Lichtblick bei der AHV-Finanzierung

Ein Lichtblick bildet einzig die von Travail.Suisse geforderte und vom Nationalrat beschlossene Zusatzfinanzierung über die Erträge der Nationalbank aus Negativzinsen. Damit wurde wenigstens eine Türe geöffnet, um die AHV besser auszufinanzieren. Der Ständerat ist nun aufgefordert, auf diesen Entscheid des Nationalrats einzuschwenken.

Weitere Auskünfte
Arno Kerst, Präsident Syna

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