Von Syna auf 20.8.2020
Kategorie: Medienmitteilungen

Sparmassnahmen Gesundheit: Bundesrat will auf Kosten des Personals und der Bevölkerung sparen

Die Gewerkschaft Syna kritisiert die heute vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen zur Eindämmung der Gesundheitskosten. Nach der Corona-Krise braucht es Investitionen und eine gezielte, faire Umverteilung von Geldern im Gesundheitswesen – mehr Zeit und Lohn für das Personal und eine gute Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.

Die Corona-Krise ist noch kaum überwunden, und die Fallzahlen steigen aktuell wieder. Nichtsdestotrotz präsentiert heute der Bundesrat Massnahmen, um im Gesundheitswesen eine Milliarde Franken einzusparen.

Weiterer Druck auf Arbeitsbedingungen

Der Kostendruck, der dadurch zusätzlich entsteht, wird die Missstände im Gesundheitswesen weiter zuspitzen. Schon heute gibt es einen Mangel an Personal, die meisten Pflegenden verlassen den Beruf nach wenigen Jahren, weil die Arbeitsbedingungen miserabel sind. Die Löhne stagnieren, und die grosse Privatisierungswelle der letzten zehn Jahre hat dazu beigetragen, dass die Arbeitsbedingungen und die Zufriedenheit des Personals im freien Fall sind. Die Corona-Krise hat aber gezeigt, dass es eine Kehrtwende zurück zu einem starken Service Public braucht!

Nicht weiter beim Personal sparen

Die Prämien steigen, und schon lange belasten diese Kosten vor allem die Arbeitnehmenden in Branchen mit vielen prekären Arbeitsverhältnissen. Diese Arbeitnehmenden bei den Prämien entlasten zu wollen, ist richtig. Die Rechnung, die der Bundesrat macht, geht aber nicht auf, wenn im Gegenzug weiter beim Gesundheitspersonal gespart werden muss. Es ist genug Geld im Gesundheitssystem vorhanden, aber es muss fairer verteilt werden. Spitäler dürfen keine Gewinne machen, und wenn, dann müssen diese Gewinne dem Personal zugute kommen.

Applaus allein reicht nicht

«Heute von einem Sparprogramm im Gesundheitswesen zu sprechen, ist zynisch. Die Bevölkerung hat auf den Balkonen für die heldenhaften Pflegerinnen und Pfleger geklatscht und damit gezeigt, dass sie mehr Wertschätzung für das Gesundheitspersonal will. Menschen, die sich Tag und Nacht im 24-Stunden-Betrieb um die Schwachen und Älteren kümmern, müssen endlich bessere Arbeitsbedingungen erhalten," sagt Migmar Dhakyel, Syna-Zentralsekretärin Gesundheitswesen.
Es braucht eine Kehrtwende in der Gesundheitspolitik, deshalb lehnt Syna diese Massnahmen dezidiert ab und fordert Bemühungen für eine Aufwertung des Gesundheitswesens. Syna fordert vom Bundesrat, den Kantonen und den Arbeitgebern:

Weitere Auskünfte
Migmar Dhakyel, Zentralsekretärin Gesundheit