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Über 20'000 Bauarbeiter sprachen sich in einer grossen, landesweiten Abstimmung für Streikmassnahmen aus. Denn der Baumeisterverband greift bei den aktuellen Verhandlungen zum auslaufenden Landesmantelvertrag (LMV) ihre Rechte frontal an. Insbesondere wollen die Baumeister die geltenden Bestimmungen zur Arbeitszeit abschaffen, so dass künftig 12-Stunden-Arbeitstage und Arbeitswochen von 58 Stunden gängig sein sollen. Damit gefährden die Baumeister nicht nur die Gesundheit der Bauarbeiter, sondern opfern deren Privatleben. Ältere Bauarbeiter greifen die Baumeister spezifisch an. Sie sollen in tiefere Lohnklassen eingestuft und schneller entlassen werden dürfen Das lassen die Bauarbeiter sich nicht gefallen und rufen schweizweite Protesttage aus. Die Bauarbeiter hoffen, dass die Baumeister von ihren radikalen Forderungen abkommen und den Weg für eine Einigung frei machen.

Die Sozialpartner im Gastgewerbe hatten sich bereits Anfang Juni auf die Mindestlöhne für 2023 geeinigt. Diese erhöhen sich im Vergleich zum Vorjahr gemäss der Teuerung auf Basis der Septemberprognose 2022. Zusätzlich steigen die Löhne real um bis zu 40 Franken pro Monat je nach Lohnstufe. Aufgrund der nun vorliegenden Angaben des SECO konnten die definitiven Mindestlöhne berechnet werden. Die Verlängerung der Allgemeinverbindlich-erklärung des L-GAV bis Ende 2023 haben die Sozialpartner beim Bundesrat beantragt.

Syna freut sich, dass für die Angestellten im Gastgewerbe eine Lohnerhöhung ausgehandelt werden konnte. Damit zeigt das Gastgewerbe auf, was der Lohnherbst für alle Branchen bringen muss: Teuerungsausgleich und Reallohnerhöhungen. 

An ihrer Branchenkonferenz für das Coiffeurgewerbe hat die Gewerkschaft Syna das Ergebnis der Verhandlungen über den Gesamtarbeitsvertrag akzeptiert. Die Coiffeusen und Coiffeure stimmten der Verlängerung des aktuellen GAV um ein Jahr (2023) zu, verbunden mit einer Erhöhung der Mindestlöhne um 600 Franken jährlich. Sie wiesen aber auch mit Nachdruck darauf hin, dass die Arbeitsbedingungen ab 2024 endlich deutlich verbessert werden müssen und setzen dabei auf eine aufrichtige und konstruktive Sozialpartnerschaft.

Die Verhandlungsleitung auf Arbeitgeberseite zeigt sich zuversichtlich, dass es Ende Jahr eine Einigung für einen neuen LMV gibt. Das ist grundsätzlich erfreulich und eine andere Botschaft als noch im vergangenen Herbst, als der SBV schon vor dem Start der Verhandlungen mit einem vertragslosen Zustand drohte. Zur Erinnerung: Der SBV unterlegte vor einem halben Jahr seine Argumentation mit einer Studie, die in zentralen Punkten auf einem Grundlagenirrtum beruhte. Ein offener Brief an die Arbeitgeberseite.

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