Von Sabri Schumacher auf 14.6.2020
Kategorie: Gewerkschaft

Das Leben der Frauen* kommt vor dem Profit!

Heute, am 14. Juni, ist der Jahrestag des Frauen*streiks 2019, bei dem Syna an vorderster Front mitwirkte. Unsere Forderungen sind leider auch ein Jahr später immer noch genauso aktuell. Denn abgesehen von einer erhöhten weiblichen Vertretung in der Politik hat sich gar nichts verbessert.

Im Gegenteil: Die Coronakrise hat offengelegt, was den Frauen* schon lange klar war. Viele der Berufe, die mehrheitlich von Frauen* ausgeübt werden, sind unverzichtbar für das Funktionieren der Gesellschaft. Nicht nur, aber besonders in Krisenzeiten geht es nicht ohne die Pflegefachfrauen, die Verkäuferinnen oder ohne die Reinigungskräfte. Es geht nicht ohne diese Arbeit. Und gleichzeitig ist diese Arbeit nicht nur schockierend schlecht bezahlt, sondern aufgrund des steigenden Zeit- und Leistungsdrucks immer schlechter mit dem Privat- und Familienleben zu vereinbaren. Die berüchtigte Devise «in immer weniger Zeit immer mehr erledigen» erhöht die ohnehin schon hohe psychische Belastung der Frauen* noch weiter. Die Arbeit zu Hause mit den Kindern wird auch heute noch mehrheitlich von Frauen* erledigt. Dass ohne diese Care-Arbeit rein gar nichts ginge, sollte eigentlich mittlerweile allen klar sein; denn ohne Erholung der Arbeitnehmenden und ohne Nachwuchs an neuen Arbeitnehmenden gäbe es erst gar keine Wirtschaft. Wert ist sie jährlich 248 Milliarden. Die Frauen* aber sehen keinen Rappen davon.

Die Prekarität der von Frauen* geleisteten Arbeit hat sich während der gesundheitlichen Krise noch verschärft: Allein schon im April und Mai sind mehr Frauen* als Männer arbeitslos geworden. Viele Frauen* haben zu Hause und beim Job Überstunden geleistet und waren dem Virus extrem exponiert. Jetzt gilt es ihr Leben endlich zu verbessern – mit nationalen Gesamtarbeitsverträgen und einem Einkommen für die Care-Arbeit.

Es ist höchste Zeit, dass die Löhne in den feminisierten Berufen steigen und dass die Frauen* mehr Mitsprache bei den Arbeitseinsätzen bekommen. Sie sind schliesslich Held*innen.
Es ist mehr als höchste Zeit, dass geschlechtsspezifische Diskriminierungen und Ungleichheit ein Ende haben. Das Leben der Frauen* kommt vor dem Profit!
Syna setzt sich mit konkreten Forderungen für eine tatsächliche Gleichstellung ein!

Syna Gleichstellungskommission

Unsere Hauptforderungen vom letzten Jahr bleiben aktuell:

Doppelbelastet und unterbezahlt? Jetzt streikts! Alle Infos zum Frauen*streik vom 14. Juni 2019!

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