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Frauen*streik 14.6.19

Frauen*streik 14. Juni 2019

 
 
 
 
 

Jetzt streikts!

Obwohl die Gleichstellung schon seit 38 Jahren in der Bundesverfassung festgeschrieben ist, werden Frauen* im Arbeitsmarkt immer noch benachteiligt.
Deshalb haben Hunderttausende von Frauen* die Initiative ergriffen und am nationalen Frauen*streiktag am 14. Juni ein starkes Zeichen für die Gleichstellung aller Geschlechter in der Berufswelt gesetzt.

Wir bleiben dran

Das fordern wir von Politik und Wirtschaft:
  1. Lohngleichstellung – Kontrollen in den Unternehmen und Neubeurteilung der Frauenberufe
  2. Sichere Renten für Teilzeitangestellte
  3. Einkommen für Sorgearbeit
  4. Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  5. Garantierter Wiedereinstieg nach der Mutterschaft
Damit unsere Forderungen umgesetzt und konkrete Verbesserungen in den Anstellungsbedingungen erreicht werden, verhandeln wir mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern.
Für die Realisierung unserer Forderungen auf politischer Ebene engagieren wir uns gemeinsam mit unserem Dachverband Travail.Suisse.
  • Arbeitswelt

    Arbeitsverträge

    Syna setzt sich besonders dafür ein, in den sogenannt typischen Frauenberufen und -branchen Gesamtarbeitsverträge (GAV) einzuführen. Garantierte Mindestlöhne und attraktive Arbeitsbedingungen sollen diese wichtigen Berufe aufwerten.

    Beispiele unserer Verhandlungserfolge:
    • Seit 2018 gilt ein nationaler GAV für alle Mitarbeitenden von Tankstellenshops. Unter anderem wird darin vorgeschrieben, dass die Lohngleichstellung im Rahmen des Vertragsvollzugs überprüft wird.
    • Seit 2018 schützt ein nationaler GAV die Arbeitsbedingungen aller Angestellten, die Coiffeurdienstleistungen erbringen.
    • Seit 2018 können alle Mitarbeitenden der Reinigungsbranche Deutschschweiz und der Westschweiz kostenlose Deutschkurse und Weiterbildungen besuchen, die sie zu einem höheren Mindestlohn berechtigen.
    • Dem GAV für Bäcker-Konditoren sind seit 2019 auch alle Angestellten im Verkauf und der Produktion angeschlossen.
    • Im GAV mit Coop handelten wir Betreuungsgutschriften für alleinerziehende Frauen aus.
    • Im neuen Gesamtarbeitsvertrag von Chocosuisse erreichten wir Verbesserungen für die Frauen: Werdende Mütter müssen den Mutterschaftsurlaub nicht mehr wie bisher bereits 2 Wochen vor Geburt beginnen. Zudem wird der Vaterschaftsurlaub von 2 auf 5 Tage erhöht.
    • Der GAV mit Lidl schreibt einen Koordinationsabzug bei der Pensionskasse (BVG) prozentual zum Pensum vor. So können Arbeitnehmende trotz tiefen Löhnen Gelder in der 2. Säule ansparen.
  • Politik

    Zusammen mit unserem Dachverband Travail.Suisse setzen wir uns für folgende Verbesserungen ein:

    1. Lohngleichstellung
      Kontrollen in den Unternehmen

      Wir fordern von der Politik Lohnkontrollen in den Unternehmen. Firmen, die sich nicht an die Lohngleichheit halten und Angestellte aufgrund des Geschlechtes finanziell benachteiligen, müssen mit Sanktionen bestraft werden.

      Schluss mit der Lohndiskriminierung!
      Mit einem von den Travail.Suisse-Verbänden verwalteten Online-Meldesystem werden wir die guten Beispiele von Unternehmen mit über 50 Angestellten, die ihre Löhne überprüfen, hervorheben. Gleichzeitig werden wir damit Druck auf die säumigen Unternehmen ausüben.

      Neubeurteilung der Frauenberufe
      Den Bund fordern wir auf, die Löhne der sogenannt typischen Frauen*berufe neu nach den tatsächlichen Anforderungen zu beurteilen. Es ist weder nachvollzieh- noch begründbar, dass zum Beispiel eine Pharma-Assistentin weniger verdient als ein Maurer.

    2. Sichere Renten für Teilzeitangestellte
      Viele Frauen arbeiten Teilzeit, um sich um Kinder, Angehörige und Haushalt zu kümmern. Für diese gesellschaftlich wertvolle Arbeit werden die Frauen im Alter wirtschaftlich bestraft – sie bekommen insgesamt 37% weniger Rente als Männer.
      Um die finanzielle Situation dieser Frauen zu verbessern, fordern wir die Politik auf, das Rentensystem wie folgt anzupassen:
      - In der 1. Säule (AHV) braucht es mehr Betreuungs- und Erziehungsgutschriften, da die bisherige Regelung unzureichend ist.
      - Für die 2. Säule (Pensionskasse) fordern wir die Senkung des Koordinationsabzugs und die Abschaffung der Eintrittsschwelle, damit Personen mit tiefen Löhnen und Teilzeitpensen mehr ansparen können.
      - Keine Erhöhung des Rentenalters für Frauen, solange sie systematisch weniger verdienen und die Sorgearbeit nicht bezahlt wird.

    3. Einkommen für Sorgearbeit
      Wir fordern, dass die unbezahlte Sorge- und Versorgungsarbeit (Hausarbeit, Betreuung von Kindern, Kranken und Betagten) vom Staat angemessen entschädigt wird. Denn ohne diese unbezahlte Arbeit, die mehrheitlich von Frauen geleistet wird, würde weder eine Gesellschaft, geschweige denn die Wirtschaft, funktionieren.
      Damit die Vereinbarung von Familie und Beruf endlich Realität werden kann, fordern wir die Bezahlung dieser gesellschaftlich wertvollen Arbeit.
      Es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten wie die Sorgearbeit künftig bezahlt werden kann, wie zum Beispiel über die Einführung einer Robotersteuer, die Erhebung einer Tobin-Steuer oder über die Erhöhung der Vermögenssteuer.

    4. Vereinbarkeit von Beruf und Familie
      Genügend und bezahlbare Angebote für Kinderbetreuung

      Jedes Kind muss einen garantierten Krippenplatz erhalten. Die familienergänzende Betreuung muss Aufgabe der öffentlichen Hand werden und ihre Finanzierung ist langfristig zu sichern. Die direkte finanzielle Belastung der Eltern muss durch eine höhere finanzielle Beteiligung der öffentlichen Hand und der Unternehmen gesenkt werden.

      Vaterschaftsurlaub
      Es braucht einen bezahlten Vaterschaftsurlaub von mindestens 20 Tagen. Dank unserer Volksinitiative «für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie», die wir 2017 gemeinsam mit anderen Organisationen eingereicht hatten, hat das Parlement im September 2019 entschieden, Vätern in Zukunft 10 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub zu gewähren.
      Das ist ein erster Schritt in Richtung einer modernen Familienpolitik. Doch es ist erst ein Anfang – Syna setzt sich in Gesamtarbeitsvertragsverhandlungen weiter ein für mehr Vaterschaftsurlaub in der Schweiz.
      Mehr Infos: vaterschaftsurlaub.ch

    5. Garantierter Wiedereinstieg nach der Mutterschaft
      Jede Mutter muss eine Garantie haben, nach dem Mutterschaftsurlaub ihre Stelle zu einem auf Wunsch reduzierten Pensum wieder aufnehmen zu können.
Unterstütze uns!

Für bessere Arbeitsbedingungen in deiner Branche brauchen wir auch dich!

Werde Syna-Mitglied: Je mehr Mitglieder wir haben, umso stärker wird unsere Position in den Verhandlungen mit den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern.


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Die Fakten

110 Milliarden Franken
Doppelbelastet und unterbezahlt

Frauen* verbringen neben dem Job doppelt so viel Zeit mit Hausarbeit und eineinhalb Mal so viel Zeit mit Kinderbetreuung wie ihre Partner. Dafür erhalten sie weder gesellschaftliche Anerkennung noch finanzielle Vergütung. Denn Sorge- und Versorgungsarbeit gilt nicht als Arbeit und wird nicht bezahlt.
So verfügen die Frauen* im Jahr über rund 110 Milliarden Franken weniger Einkommen als die Männer*.


1500 Franken
Schlechte Arbeitsbedingungen in Frauen*berufen

Frauen* sind häufig in typischen Frauen*berufen oder -branchen tätig. In diesen Branchen wie Detailhandel, Gastronomie oder Sozial- und Gesundheitswesen sind die Löhne vergleichsweise tief. Oft reicht das Einkommen kaum zum Leben, geschweige denn, um Geld anzusparen.
Frauen* erhalten im Schnitt 1500 Franken weniger Lohn pro Monat für ihre Arbeit als die Männer. Sich weiterzuentwickeln oder aufzusteigen ist in typischen Frauen*berufen häufig nur bedingt möglich.


37 Prozent
Altersarmut durch Teilzeitarbeit

Frauen* arbeiten häufig Teilzeit. Jede Dritte sogar unter 50%. Gleichzeitig kümmern sie sich um den Haushalt und die Kinder und sorgen oft noch für Eltern oder Schwiegereltern.
Doch Teilzeitarbeit bringt finanzielle Nachteile und beeinträchtigt die berufliche Karriere. Aufgrund der tieferen Einkommen, den Erwerbspausen und der Teilzeitarbeit erhalten Frauen* im Schnitt viel weniger Rente als die Männer* (satte 37%).
Sie bekommen nicht die maximale AHV-Rente und sind teilweise nicht einmal durch die zweite Säule versichert. Frauen* sind auch überproportional von Altersarmut betroffen.


weniger als 10 Prozent
Benachteiligt im Job und weniger Aufstiegschancen

Frauen* müssen sich im Job stärker beweisen als ihre männlichen Kollegen. In typischen Männer*berufen haben es Frauen* noch schwerer: Sie werden weniger ernstgenommen, häufig auf ihr Äusseres reduziert und müssen doppelt so viel leisten, um den verdienten Respekt zu erhalten.
Die Fähigkeiten der Frauen* werden viel zu selten anerkannt. Bei Beförderungen werden sie deshalb oft übergangen, obwohl sie bestens qualifiziert sind. So erstaunt es nicht, dass sie in Führungs- und Verantwortungspositionen untervertreten sind: Der Frauen*anteil in der Geschäftsleitung von Schweizer Unternehmen liegt bei unter 10%!

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