Viele von uns profitieren von einem 13. Monatslohn – wissen aber nicht, dass dieser gar nicht obligatorisch ist. Und ginge es nur nach Gesetz, hätten wohl manche nur vier Wochen Ferien pro Jahr. Auch Branchen-Mindestlöhne gäbe es keine.
All diese Vorteile sind in Gesamtarbeitsverträgen (GAV) festgelegt, die Gewerkschaften mit einzelnen Unternehmen oder mit den Arbeitgebern einer ganzen Branche vereinbaren. Und die Verträge bringen jährliche Lohnverhandlungen: So verdienen Mitarbeitende mit GAV im Schnitt klar mehr als ihre Kolleginnen und Kollegen in vertragslosen Branchen. Die Gesamtarbeitsverträge sind das wichtigste Instrument der Sozialpartnerschaft. Syna setzt seit der Gründung auf diesen Weg. Einige Beispiele dazu:
Bewährt: Lonza
Der Feinchemiekonzern Lonza hat im Oberwallis seinen grössten Standort mit rund 2800 Mitarbeitenden. Rund die Hälfte davon ist dem Kollektivarbeitsvertrag (KAV) mit Lonza Visp unterstellt. Dieser entstand bereits 1946 und ist damit einer der ältesten der Schweiz. Drei Fragen zum aktuellen Vertrag an Johann Tscherrig, Regionalverantwortlicher Syna Oberwallis:
Was ist die Bedeutung des KAV mit Lonza?
Lonza ist der mit Abstand grösste Arbeitgeber im Oberwallis. Es ist also für die Menschen hier entscheidend, wie gut Arbeitsbedingungen und Löhne im Lonza-Werk sind. Für die Region bedeutet der Vertrag auch Stabilität. Wir, die Gewerkschaften Syna und Unia zusammen mit der Betriebskommission, pflegen einen regelmässigen Dialog mit der Standortleitung. Im Moment läuft es bei Lonza sehr gut, das macht es natürlich einfacher …
Das war nicht immer so?
Es gab auch schwierige Zeiten, in denen wir kämpfen und uns durchsetzen mussten. 2012 wollte Lonza rund 400 Stellen abbauen. In Verhandlungen erreichten wir, dass die Konsultationsfrist, um Alternativvorschläge zu erarbeiten, deutlich verlängert wurde. Parallel organisierten wir auch öffentliche Aktionen, zum Beispiel eine Resolution. Am Schluss mussten «nur» rund 20 Stellen abgebaut werden. In dieser Situation stärkte uns der KAV natürlich den Rücken. Ohne ihn wäre es nicht so glimpflich ausgegangen.
Es gab auch schwierige Zeiten, in denen wir kämpfen und uns durchsetzen mussten. 2012 wollte Lonza rund 400 Stellen abbauen. In Verhandlungen erreichten wir, dass die Konsultationsfrist, um Alternativvorschläge zu erarbeiten, deutlich verlängert wurde. Parallel organisierten wir auch öffentliche Aktionen, zum Beispiel eine Resolution. Am Schluss mussten «nur» rund 20 Stellen abgebaut werden. In dieser Situation stärkte uns der KAV natürlich den Rücken. Ohne ihn wäre es nicht so glimpflich ausgegangen.
Was sind die Herausforderungen an den KAV?
In den nächsten Jahren will Lonza gegen 400 neue Stellen aufbauen. Das ist eine gute Nachricht. Es soll aber in Zukunft sehr flexibel mit verschiedenen Partnern produziert werden. Wie werden also die Stellen aussehen? Werden die Angestellten dauerhaft, temporär oder gar auf Abruf arbeiten? Wir werden uns dafür einsetzen, dass möglichst viele der neuen Stellen vom KAV profitieren – und dass nicht, wie offenbar geplant, vor allem Einzelarbeitsverträge abgeschlossen werden.
In den nächsten Jahren will Lonza gegen 400 neue Stellen aufbauen. Das ist eine gute Nachricht. Es soll aber in Zukunft sehr flexibel mit verschiedenen Partnern produziert werden. Wie werden also die Stellen aussehen? Werden die Angestellten dauerhaft, temporär oder gar auf Abruf arbeiten? Wir werden uns dafür einsetzen, dass möglichst viele der neuen Stellen vom KAV profitieren – und dass nicht, wie offenbar geplant, vor allem Einzelarbeitsverträge abgeschlossen werden.
Ein neuer GAV: Lidl
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