Von Syna auf 11.6.2020
Kategorie: Medienmitteilungen

Coronakrise: Weichen stellen zur Abfederung der Wirtschaftskrise

Sozialpartner und Wirtschaftsverbände haben sich heute an einem runden Tisch mit Bundesrat Guy Parmelin über die wirtschaftliche Lage als Folge der Coronakrise ausgetauscht. Travail.Suisse erinnerte an die schwierige Situation für die Arbeitnehmenden. Die bereits steigenden Arbeitslosenzahlen und die düsteren Konjunkturaussichten sind sehr beunruhigend. Die Weichen zur Abfederung der kommenden Wirtschaftskrise müssen jetzt dringend gestellt werden.

Trotz fast vollständig wieder geöffneter Wirtschaft ist noch immer ein beträchtlicher Teil der Arbeitnehmenden in Kurzarbeit. Per Ende Mai sind knapp 55 000 Personen mehr als arbeitslos gemeldet als noch vor einem Jahr. Gesamthaft sind knapp 155 000 Personen ohne Arbeit – das sind bereits jetzt mehr als auf dem Höhepunkt der Finanzkrise vor 10 Jahren. Die Wirtschaftskrise als Folge der Corona-Pandemie schreitet rasant voran und dürfte sich in den nächsten Monaten noch akzentuieren. «Auf die Arbeitnehmenden kommen schwierige Zeiten zu. Es braucht jetzt dringend ein überlegtes Vorgehen, um die Wirtschaftskrise abzufedern und nicht zusätzlich anzuheizen», sagt Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse. Folgende drei Bereiche sind dabei zentral:

Unklarheit bei vulnerablen Arbeitnehmenden
Nach wie vor herrscht aber Unklarheiten im Bereich der vulnerablen Arbeitnehmenden. Im Zentrum stehen dabei zwei Fragen zu dem, was nach dem Auslaufen der COVID-Verordnungen ab September gelten wird. Erstens: Wie wird die die Lohnfortzahlung von vulnerablen Arbeitnehmenden geregelt, bei denen Homeoffice oder eine alternative Arbeitsorganisation nicht möglich ist und die folglich von der Arbeitstätigkeit dispensiert sind? Zweitens: Wie kann der Gesundheitsschutz der vulnerablen Arbeitnehmenden geregelt werden? Die Quarantäne-EO wird auslaufen und Quarantäne soll als Krankheitstage gewertet werden. Es ist wichtig, dass Qurantäne ermöglicht wird. Dies ist dann relevant, wenn die Infektionszahlen wieder steigen oder die Schweiz gar von einer zweiten Welle getroffen wird. Travail.Suisse fordert endlich Rechtssicherheit für vom Coronavirus am stärksten betroffenen Arbeitnehmenden.

Weitere Auskünfte
Arno Kerst, Präsident

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