Syna-Kongress
28. Oktober 2023 in der Messe Luzern/Allmend
Arbeitnehmende, die selbständig und eigenverantwortlich ihr Leben als freie Menschen gestalten können, sind das oberste Ziel unserer gewerkschaftlichen Arbeit. Dafür braucht es Rahmenbedingungen, die die Arbeitnehmenden dazu ermächtigen. Diese Rahmenbedingungen müssen verschiedene Akteure im Zusammenspiel miteinander gestalten. Als Gewerkschaft ist Syna einer dieser Akteure und somit eine Kraft des sozialen Wandels. Diesen Wandel wollen wir nicht nur begleiten, sondern ihn auch tragen, lenken und gestalten. Durch die Förderung von Solidarität und Sicherheit schaffen wir Stärke, von der alle Arbeitnehmenden profitieren.

Neue Syna-Präsidentin
Yvonne Feri, Nationalrätin SP
Yvonne Feri, 57, wohnhaft in Wettingen/AG, ist seit 2011 bis November 2023 Mitglied des Nationalrates für die SP (Mitglied der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit und der Geschäftsprüfungskommission). Sie ist seit 30 Jahren in der Politik und ehrenamtlich tätig. Ihre Hauptthemen sind soziale Sicherheit, Armutsbekämpfung, häusliche Gewalt, Gleichstellung/Diversity, Familienpolitik, Kinderschutz und einzelne Gesundheitsthemen. Sie bringt ein grosses Netzwerk auf nationaler Ebene mit und kennt sich aus in den politischen Abläufen und Strukturen auf kantonaler und kommunaler Ebene sowie auf Bundesebene.
Unsere Handlungsfelder
Der Mensch im Zentrum
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Soziale Sicherheit
Die Problemfelder punkto sozialer Sicherheit sind vielschichtig. Die Sozialversicherungen decken nicht mehr alle Risiken und Lebensrealitäten der Menschen in der Schweiz ab, sind lückenhaft und systembedingt unzuverlässig. Stetig wachsender Stress und Produktivitätsdruck bei gleichzeitig stagnierenden Löhnen führen zu höheren psychosozialen Risiken der Arbeitnehmenden. Nach wie vor arbeitet ein bedeutender Teil der Arbeitnehmenden, darunter rund doppelt so viele Frauen wie Männer, zu Tiefstlöhnen. Die soziale Sicherheit in der Schweiz muss wieder gestärkt und ausgebaut werden!
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Digitalisierung und das Recht auf Weiterbildung
Die Digitalisierung ist Realität und bedeutet einen grundlegenden Strukturwandel für viele Branchen. Fliessbandarbeiten und einfachere repetitive Arbeitsabläufe werden ausgelagert und Fachkräfte für die Überwachung der Prozesse eingestellt. Für diese neuen Aufgaben werden Arbeitnehmende heute oft nur firmenintern weitergebildet. Grund-, Aus- und Weiterbildung müssen branchenübergreifend sein und finanziell unterstützt werden. Mit dem Recht auf Weiterbildung stärken wir die Arbeitnehmenden und damit auch den Werkplatz Schweiz!
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Vereinbarkeit
Die zunehmende Überflexibilisierung der Arbeitszeit ist nachweislich gesundheitsschädigend. Eine unausgeglichene Work-Life-Balance führt zu Stress, sozialer Isolation und Krankheit. Eine einseitige Flexibilisierung der Arbeit zu Gunsten der Arbeitgebenden muss verhindert werden. Wirtschaft und Gesellschaft müssen Organisationsformen und Instrumente finden, die garantieren, dass Kinder und Familie sowie das Sozialleben insgesamt die Erwerbsarbeit nicht konkurrieren!
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Chancengleichheit
Chancengleichheit hiesse, dass alle Arbeitnehmenden unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder sexueller Orientierung gleiche Voraussetzungen in der Arbeitswelt haben. Leider entspricht dies nicht der Realität. Das Geschlecht bestimmt die Höhe des Lohnes, die Möglichkeit zur bezahlten Weiterbildung, aber auch die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und Karriere mit. Menschen mit Migrationshintergrund sind Diskriminierung ausgesetzt und haben schlechtere Voraussetzungen auf dem Arbeitsmarkt. Älteren Arbeitnehmenden ist die Stellensuche aufgrund hoher Beiträge an die 2. Säule erschwert. Die Lohn- und Chancengleichheit muss vom Staat und den Arbeitgebenden aktiv hergestellt und garantiert werden!
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Rolle des Staates
Der Staat muss aktiv dazu beitragen, die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern. Dazu muss er Strukturen und Instrumente schaffen, die die unterschiedlichen Lebenschancen der Menschen ausgleichen. In den letzten Jahrzehnten führte die Ausgestaltung zu Gunsten der Arbeitgebenden zu einer einseitigen Bevorzugung derer Interessen gegenüber denjenigen der Arbeitnehmenden. Daraus folgt eine wachsende Ungleichheit bezüglich Lebenschancen in der Schweiz. Bei den Arbeitsbedingungen und den Löhnen muss der Staat Mindeststandards festlegen, damit die gesamtgesellschaftlichen Kosten von schlechten Arbeitsbedingungen nicht von den Arbeitgebenden auf die Allgemeinheit abgewälzt werden können.
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Solidarität und gewerkschaftliche Organisation
In den letzten Jahren sind neue Arbeitsformen entstanden, deren Bedingungen oft sehr prekär sind. Als Konsument/-innen profitieren Arbeitnehmende einerseits von diesen neuen Angeboten und Dienstleistungen. Andererseits müssen sie sich solidarisch mit den Arbeitnehmenden dieser Branchen zeigen und sie in ihrem Kampf für bessere Bedingungen unterstützen. Eine solidarische, geeinte und organisierte Arbeitnehmendenschaft ist das einzige Mittel, die Rechte der Arbeitnehmenden einzufordern und aufrechtzuerhalten. Ohne gewerkschaftliche Organisation der Arbeitnehmenden kann es keine Sozialpartnerschaft geben.
Resolutionen
Syna-Kongress 2023
Impressionen

Beginn Kongress

Walter Wyrsch, Johann Tscherrig und Ibrahim Diallo (v.l.)

Johann Tscherrig, Vorsitzender der Geschäftsleitung Syna

Johann Tscherrig und Ibrahim Diallo

Podiumsgespräch Peter Allemann, Max Gisler und Hugo Fasel (v.l.)

Hugo Fasel

Max Gisler

Peter Allemann

Rückblick Kongressperiode
mit Nora Picchi, Johann Tscherrig und Véronique Rebetez

Referat "Megatrends" von Georges T. Roos

Ansprache von Beat Züsli, Stadtpräsident Luzern

Beat Züsli, Stadtpräsident Luzern

Ansprache von Ylfete Fanaj, Regierungsrätin Luzern

Yvonne Feri, neue Syna-Präsidentin

Adrian Wüthrich, Travail.Suisse

Léonore Porchet, Nationalrätin und Vizepräsidentin Travail.Suisse

Antonella Maio, Geschäftsleitung Resort HR

Diana Gugliotta, Geschäftsleitung Position Administration
