Syna setzt sich mit 10 fundierten Hauptforderungen in den GAV-Verhandlungen für die Arbeitnehmenden der MEM-Industrie ein.
Meine Arbeit – meine Zeit
In der Industrie herrscht Fachkräftemangel. Allein mit ausländischen Arbeitskräften kann die Lücke nicht geschlossen werden. Vielmehr muss das inländische Potenzial endlich besser ausgeschöpft werden:
Es braucht also endlich mehr Frauen in der Industrie!
Dazu müssen aber Familie und Beruf besser vereinbar werden. Unter anderem soll dies ermöglicht werden durch bessere Planbarkeit der Arbeitszeit dank längeren Ankündigungsfristen und Ablehnungsmöglichkeiten.
Auch eine bessere Abfederung bei Kündigungen, vor allem bei älteren Arbeitnehmenden mit vielen Dienstjahren, ist notwendig.
1. Bessere Planbarkeit der Arbeitszeit dank längeren Ankündigungsfristen und Ablehnungsmöglichkeit
2. Einführung grosszügiger Kündigungsfristen:
- 2 Monate vom 1. bis 6. Dienstjahr,
- 3 Monate ab dem 6. Dienstjahr, sowie
- 6 Monate ab 50. Altersjahr und bei mehr als 6 Dienstjahren.
3. 20 Tage Vaterschaftsurlaub: ein erster Schritt zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
4. Beibehalt der 40-Stunden-Woche: Syna tritt den gehäuften Angriffen auf die Arbeitszeiterfassung und Forderungen nach längeren Arbeitszeiten entschieden entgegen!
Meine Arbeit – mein Lohn
Damit wieder vermehrt Arbeitnehmende Berufe in der MEM-Branche ergreifen, müssen die Arbeitsbedingungen attraktiver gestaltet werden. Dazu müssen auch Löhne und Schutzbestimmungen stimmen.
5. Ausbau der Mindestlöhne: Die Lebenshaltungskosten steigen in der ganzen Schweiz. Darum müssen die Löhne rauf. Gleichzeitig muss die regionale Abstufung der Mindestlöhne reduziert werden!
6. Einführung einer obligatorischen Krankentaggeldversicherung: Es braucht endlich eine bessere Absicherung im Krankheitsfall. Der MEM-GAV darf hier anderen GAV nicht mehr hinterherhinken.
7. Ausbau der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie Ermöglichen von Umschulungen:
- Zwingende regelmässige Standortbestimmungen und Laufbahnberatungen stehen am Anfang jeder Bildungsbemühung. Sie müssen daher im GAV verankert werden. Arbeitnehmende müssen um ihre Möglichkeiten wissen.
- Erhöhung auf 10 Bildungstage für alle Arbeitnehmenden.
- Ausbau Beteiligung der Arbeitgeber an den Bildungskosten, vor allem bei älteren Arbeitnehmenden.
Unsere Sozialpartnerschaft
Fast 100 000 Frauen und Männer unterstehen den GAV der MEM-Industrie, einem der wichtigsten und ältesten der Schweiz. Das Erfolgsrezept dazu ist eine konstruktive Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe. Wir glauben an unseren GAV und wollen ihn sozialpartnerschaftlich weiterentwickeln, damit er auch in Zukunft die Branche vorwärts bringt.
8. Einen echten GAV-Vollzug: Einführung einer paritätischen Kommission, die zusammen mit den Arbeitnehmervertretungen die Einhaltung des GAV prüft.
9. Anpassungen beim Krisenartikel (Art. 57): Verhinderung von unnötigen Anwendungen dank direktem Beizug der Sozialpartner.
10. Rückstellungen für Sozialpläne und zur Unterstützung von Aus- und Weiterbildung älterer Arbeitnehmenden.
Mehr erfahren zum MEM-GAV und über Industrie 4.0
→ MEM-GAV: die Hintergrundinfos
→ MEM-GAV: die Verhandlungsdelegationen
→ MEM-GAV: Entscheide mit!
→ Industrie 4.0
Weitere Auskünfte
Mathias Regotz, Leiter Sektor Industrie