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Coronakrise: Was passiert mit unserer Arbeit?

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Was als gesundheitliches Problem begonnen hat, wird mehr und mehr zu einem wirtschaftlichen Problem. Die Krise nach der Krise: Was wir zu erwarten haben, was dagegen getan wird, was wir für die Arbeitnehmenden fordern.

Das Coronavirus verändert uns. Unser altes Leben ist weit weg, und unsere Freunde und Verwandten halten wir auf Distanz. Ganz nah dagegen sind die Sorgen um die eigene Gesundheit – und um die Arbeit: Der «Lockdown» – die Massnahmen des Bundesrates – hat den schärfsten Wirtschaftseinbruch der näheren Geschichte gebracht. Bereits ist absehbar, dass diese Krise nicht ohne Schäden in der Wirtschaft vorübergehen wird und auch mit Verlust von Arbeitsplätzen verbunden sein wird.

Erstes Ziel: Arbeitsplätze erhalten 

Nachdem der Bund zu Beginn der Krise nur zögerlich Massnahmen zur Stützung der Wirtschaft beschlossen hatte, wurde seitdem kontinuierlich nachgebessert:

  • Entscheidend ist die Garantie der Lohnfortzahlung für die Arbeitnehmenden: Ein wichtiger Schritt dazu war die Einführung des Corona-Erwerbsersatzes. Mit diesem neuen Instrument kann der Lohnausfall von Arbeitnehmenden entschädigt werden, die nach der Schulschliessung ihre Kinder zu Hause betreuen oder wegen eines Infektionsrisikos mit dem Coronavirus in Quarantäne müssen.
  • Auch die Kurzarbeit ist wichtig: Diese Möglichkeit wurde ausgebaut und erleichtert. So steht Kurzarbeitsentschädigung in dieser Krise etwa auch befristet angestellten Arbeitnehmenden, Lernenden und seit neuestem gar Arbeitnehmenden auf Abruf mit stark schwankendem Pensum zur Verfügung. Gleichzeitig sind auch die Voranmeldefrist und die Karenzfrist schrittweise ganz ausgesetzt, um die Unternehmen zu entlasten.
  • Arbeitslose profitieren ausserdem länger von der Arbeitslosenunterstützung. So wird berücksichtigt, dass es momentan äusserst schwierig ist, eine neue Stelle zu finden.
Arbeitnehmende als erste Opfer 

Der «Erfolg» dieser Massnahmen zeigt sich deutlich. Über 1,5 Millionen Arbeitnehmende befanden sich Mitte April schon in Kurzarbeit. So ist für diese Arbeitnehmenden in einem ersten Schritt immerhin der Arbeitsplatz gesichert.
Bei allem Lob auf die Kurzarbeit geht aber oftmals vergessen, dass deren Entschädigung lediglich 80% des bisherigen Lohnens ausmacht. Ein erstes beträchtliches finanzielles Opfer in der Krise wird also dennoch von den Arbeitnehmenden erbracht.

Kein Vorwand für Entlassungen! 

Trotz aller Kurzarbeit ist die Zahl der Arbeitslosen bereits im März um über 17 000 Personen gestiegen. Die Coronakrise stellt die ganze Weltwirtschaft vor Probleme. Szenarien mit schon bald 7% Arbeitslosen – und damit deutlich mehr als je in den letzten 30 Jahren – sind nicht unwahrscheinlich.
Eine wichtige Forderung von unserem Dachverband Travail.Suisse an die Arbeitgeber bleibt deshalb bestehen: Die Coronakrise darf nicht als Vorwand missbraucht werden, um unnötigerweise Arbeitsplätze abzubauen und so die Rückkehr zu einem Normalzustand für alle zu erschweren. Eine solche «Krise nach der Krise» wäre fatal für die Arbeitnehmenden – und langfristig auch schädlich für die Wirtschaft.

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