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Sozialpartnerschaft: wichtig für den Arbeitsfrieden

 Zweimal pro Jahr treffen sich Vertreter des Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) und der Gewerkschaften zu einem Informationsaustausch.
Für AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli sind diese Treffen der Sozialpartner «wichtig und substanziell».

Dass die Sozialpartner in den Paritätischen Landeskommissionen (PLK) in regelmässigem Austausch stehen, ist einer der Gründe für den dauerhaften Arbeitsfrieden in unserem Land. Die sogenannten Halbjahresgespräche zwischen Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern schaffen Vertrauen und Verständnis für die Position des Gegenübers.

Neben Urs Wernli ist der AGVS im siebenköpfigen Gremium mit Nicolas Leuba, Olivier Maeder und Olivia Solari vertreten. Ihnen gegenüber sitzen Vertreter der Gewerkschaften Syna und Unia. Themen der Meetings sind Löhne, Arbeitszeiten und Ferien, aber auch Bildungsfragen, konjunkturelle Entwicklungen und politische Weichenstellungen.

Das letzte Halbjahresgespräch im April in Olten stand in erster Linie im Zeichen des Informationsaustauschs. Urs Wernli: «Es gibt nicht immer etwas auszuhandeln. Manchmal dienen die Treffen auch ganz einfach dazu, sich gegenseitig über aktuelle Themen zu informieren.» Diesmal waren es seitens des AGVS das CO2-Gesetz, das zurzeit in den Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek) der eidgenössischen Räte ausgearbeitet wird, und die Datenschutzgesetzgebung.


Nationaler GAV kein Thema

Ein Thema waren auch die Gesamtarbeitsverträge (GAV). Da im Autogewerbe kein nationaler GAV besteht, werden diese in den Sektionen ausgehandelt. Man habe über einen Rahmen-GAV diskutiert, erklärt Urs Wernli, sei aber zum Schluss gekommen, dass das Aushandeln eines GAV weiterhin Sache der Sektionen bleiben soll: «Die regionalen Unterschiede sind zu gross für eine nationale Lösung.»
Damit ist das Thema vom Tisch – womit beide Seiten einverstanden sind. Die Sozialpartner befürworten die Möglichkeit, dass der Geltungsbereich eines GAV auch auf Regionen ausgeweitet werden kann, wo noch kein GAV besteht.


«Für ein besseres gegenseitiges Verständnis»

Gregor Deflorin, Zentralsekretär Autogewerbe/Garagen,
sitzt für Syna in der PLK.
Im Interview lobt er die Zusammenarbeit mit dem AGVS.

Herr Deflorin, wie empfinden Sie die Zusammenarbeit mit dem AGVS?

Ich würde sie als sehr gut bezeichnen, die halbjährlichen Treffen der Sozialpartner haben zu einem besseren Verständnis zwischen dem AGVS und den Gewerkschaften geführt.

Wo sind Sie sich einig, wo bestehen Differenzen?

Einig sind wir uns darin, dass es auch in Zukunft eine Sozialpartnerschaft braucht.
Wenn man sich den gewaltigen Wandel vor Augen führt, den unsere Gesellschaft in den letzten Jahren durchlebt hat, so werden die Aufgaben einer erfolgreichen Sozialpartnerschaft nicht weniger. Von Differenzen möchte ich eigentlich nicht sprechen – aber es liegt in der Natur der Sache, dass gewisse Ansichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern unterschiedlich sind: Löhne, Feriendauer, Arbeitszeit ... Der AGVS ist in seiner Struktur sehr föderalistisch. Dies führt dazu, dass im Autogewerbe kein nationaler GAV existiert, sondern 16 regionale GAV.
Auch deshalb sind die Treffen auf nationaler Ebene sehr wichtig. So wissen alle beteiligten Verbände, wo und in welcher Region der Schuh drückt.

Welches sind die grössten Herausforderungen der nächsten Jahre?

Die rasante technologische Entwicklung, die noch längst nicht abgeschlossen ist, bringt grosse Veränderungen für die Branche. Es werden Berufe verschwinden und neue Berufe entstehen, von denen wir heute noch nichts wissen.
Die Mobilität wird noch stärker zunehmen. All dies wird die Garagisten und deren Angestellte vor komplett neue Herausforderungen stellen.
Ich bin aber überzeugt, dass wir diese Herausforderungen mit einer starken Sozialpartnerschaft gemeinsam meistern können.
 


Übernommen mit freundlicher Genehmigung des AGVS aus der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins AUTOINSIDE

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