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«So kann ich andern etwas zurückgeben»

Mario kam 2002 in die Schweiz. Nach verschiedenen Anstellungen auf dem Bau und im Transportwesen arbeitet er jetzt in einem Steinmetzbetrieb. In den letzten 15 Jahren hat er enge Beziehungen zu Syna aufgebaut – und arbeitet heute aktiv in der Gewerkschaft mit.

Meine Arbeit 

Meine erste Berufserfahrung in der Schweiz machte ich 2002 in Fribourg, allerdings nur für einige Monate. Dann musste ich wieder zurück. 2003 war ich wieder da, denn ein Onkel hatte mich angerufen und mir eine Stelle in Genf vermittelt. Etwas mehr als 3 Jahre arbeitete ich dann in der Fassaden-Montage. Danach war ich als Steinmetz tätig und anschliessend im Transportbereich als Limousinenfahrer, bevor ich wieder zum Steinmetz zurückkehrte. Ich habe also viele Erfahrungen gemacht – einige waren sehr positiv, andere eher schwieriger.

Als Steinmetz habe ich immer gerne gearbeitet. Aber die Bedingungen sind schon hart, vor allem weil man viel Staub einatmet. Mein Gastspiel als Limousinenfahrer war nur kurz, denn der Job bedrohte definitiv mein Familienleben. Man verlangte von mir, 24 Stunden am Tag verfügbar zu sein – je nach Zeitplan der Person, die ich chauffierte. Ein Privatleben gab es da nicht mehr ...
Heute arbeite ich bei Lardi Marbrerie, einem Familienunternehmen, in dem mir der Chef viele Freiheiten für meine verschiedenen Verpflichtungen einräumt. Ich bin dort sehr zufrieden.

Meine Gewerkschaft 

In den ersten Jahren in Genf lief mit der Arbeit alles gut. Leider wurde die Firma dann verkauft. Und mein neuer Chef zahlte mir nicht mehr den vollen Lohn. So kam ich zu Syna, wo José Engenheiro für mich zuständig war. Es war eine schwierige Zeit für mich, ich fühlte mich von allen im Stich gelassen. Deshalb bin ich José sehr dankbar. Er blieb fast zwei Jahre lang an meiner Seite, bis ich zu meinem Recht kam. Das ist nun mehr als zehn Jahre her, und seitdem ist Syna für mich wie eine zweite Familie geworden!

Nachdem sich meine Situation stabilisiert hatte, wollte ich mich selbst auch engagieren. Ich helfe gerne. Und so kann ich etwas zurückgeben von dem, was ich erhalten habe. Deshalb bin ich dem Syna-Regionalvorstand beigetreten. Ich nehme oft an Veranstaltungen teil und helfe bei Demonstrationen. Ich engagierte mich auch bei den Verhandlungen zum Gesamtarbeitsvertrag. Diese Vereinbarungen, die unsere Arbeitsbedingungen verbessern, würden ohne die Gewerkschaften nicht existieren. Das vergessen die Angestellten viel zu oft, wie ich finde.

Seit 2018 bin ich auch Arbeitnehmervertreter am Arbeitsgericht. Zurzeit mache ich eine Weiterbildung, um noch kompetenter zu werden in dieser Arbeit. Dass schätze ich sehr! Es braucht zwar viel Zeit, da die Anhörungen jeweils zwischen 18 und 21 Uhr stattfinden. Ich finde es aber wichtig, mich zu engagieren, um andere Arbeitnehmende zu unterstützen.

Warum ich Mitglied bin 
Kollegen fragen mich manchmal: «Warum soll ich den Mitgliedsbeitrag der Gewerkschaft zahlen, wenn ich eine günstigere Rechtsschutzversicherung auch sonst haben kann?». Für mich ist das aber nicht dasselbe.
Die Gewerkschaft ist jeden Tag für uns da – für grosse und kleine Probleme, ob es sich um einen Streit mit einem Arbeitgeber handelt oder um einen Brief, den man schreiben muss. Zumindest hier in Genf ist auch der gesellige Teil wichtig: Im Lauf der Zeit habe ich viele starke Beziehungen aufgebaut. Das bereichert einfach.
In den letzten 15 Jahren hat Syna mir geholfen, zu wachsen, mich zu entwickeln. Die Gewerkschaft hat mir Türen geöffnet und mir ermöglicht, neue Horizonte zu entdecken.
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