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Verhandlungen zum MEM-GAV: Bildung ist zentral

Die GAV-Verhandlungen in der MEM-Industrie schreiten in grossen Schritten voran. Im Fokus stehen dabei auch die berufliche Aus- und Weiterbildung und die Förderung der Mitarbeitenden in der MEM-Industrie. Worum geht es genau, und was fordert Syna?

Neue Anforderungen

Die technologischen Veränderungen in der MEM-Branche – Stichwort Industrie 4.0 – bringen neue Anforderungen mit sich. Die heutigen Fähigkeiten vieler Mitarbeitender genügen diesen Anforderungen nicht mehr. Die Vertragspartner verhandeln deshalb gemeinsame Massnahmen zur Aus- und Weiterbildung bzw. zur Umschulung, um den betroffenen Mitarbeitenden eine attraktive Perspektive zu bieten und sie in der MEM-Branche halten zu können.


Eigene Fähigkeiten kennen und einschätzen

Zwei wichtige Bestandteile dieses Prozesses sind Standortbestimmungen und Laufbahnberatungen. Für Syna ist wichtig, dass die betroffenen Arbeitnehmenden über ihre «Arbeitsmarktfähigkeit» im Bild sind: Sie brauchen realistische Vorstellungen davon, wie sich ihr Beruf und ihr Umfeld entwickelt. Standortbestimmungen sollen daher regelmässig stattfinden. Wenn ein Arbeitnehmer seine Fähigkeiten und Kompetenzen kennt und richtig einschätzen kann, kann eine Laufbahnberatung erfolgen. Diese zeigt ihm auf, wohin er sich entwickeln kann und welche Aus- und Weiterbildung oder Umschulung dafür nötig ist. Das dient auch den Arbeitgebern, da sie so um die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden wissen und ihren Bedarf an Fachkräften planen können.


Erfahrungen anerkennen

Ein nächster Schritt, den Syna verlangt, ist eine fundierte Bewertung der Fähigkeiten und Kompetenzen der bildungswilligen Arbeitnehmenden. Jahrelange Erfahrung, sowohl im beruflichen wie auch im ausserberuflichen Umfeld, muss anerkannt – und validiert – werden. Das verkürzt auch die Weiterbildung: Hat ein Mitarbeiter z. B. während Jahren ein Team geleitet, braucht er bestimmte Ausbildungsmodule zur Personalführung nicht mehr. Syna arbeitet dazu eng mit dem Projekt informa von Modell F zusammen, das solche Validierungen durchführt.


Finanzieren!

Ein grosser Brocken ist aber noch zu bewältigen: die Finanzierung des Lohnersatzes während Aus- und Weiterbildungen oder Umschulungen. Syna ist nach wie vor der Meinung, dass diese auf nationaler Ebene und branchenübergreifend erfolgen muss, da nur so die benötigten Finanzmittel zustande kommen. Sinnvoll wäre die Einbindung in das System der Sozialversicherungen: So könnte z. B. die Arbeitslosenversicherung präventiv Aus- und Weiterbildungen sowie Umschulungen finanzieren. Denn es ist sicher besser, Arbeitnehmende im Arbeitsmarkt zu halten, als mit viel Aufwand einen Wiedereinstieg zu finanzieren. Dazu braucht es aber nicht nur einen politischen Willen, die entsprechenden Gesetzesänderungen anzugehen. Auch die Sozialpartner der Branchen müssen eingebunden werden – und sie müssen auch finanzielle Beiträge erbringen.


Mehr erfahren zum MEM-GAV und über Industrie 4.0

Weitere Auskünfte
Mathias Regotz, Leiter Sektor Industrie

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