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Warum gibt es im Jahr 2023 noch Frauenforderungen?

Ich bin seit 1998 Syna-Mitglied und war bereits 1974 Mitglied bei einer der Vorgängerorganisationen von Syna. Ich habe immer in der Pflege gearbeitet, 50 Prozent Teilzeit, als meine Kinder klein waren, und während 30 Jahren zu 80 Prozent. Seit September 2020 bin ich pensioniert und engagiere mich weiterhin sehr stark bei Syna, sowohl auf jurassischer als auch auf schweizerischer Ebene. 

Wütend... und dies aus gutem Grund

Im Jahr 2019 war ich im jurassischen Komitee des feministischen Streiks aktiv und habe dabei auch Syna vertreten. Es war aussergewöhnlich, all diese Menschen zu sehen, die mit ihren klaren Forderungen durch die Stadt Delémont marschierten. Auch in diesem Jahr bin ich wieder beim jurassischen feministischen Streik aktiv, denn letztlich hat sich wenig geändert. Und diesmal bin ich wütend – und dies aus gutem Grund:

  • Die AHV-Reform 2021 zwingt uns Frauen, länger zu arbeiten, um am Ende trotzdem weniger zu erhalten. Das wird meine drei Töchter und meine einzige Enkelin betreffen. Doch damit nicht genug!
  • Die BVG-Reform ist ein Skandal, denn auch hier sollen wir mehr bezahlen, um am Ende weniger zu erhalten. Teilzeitarbeitende – was bei Frauen oft der Fall ist, da sie sich um ihre Familie kümmern – sind besonders betroffen. Zudem soll der Umwandlungssatz weiter gesenkt werden und das wird uns alle betreffen. Es ist an der Zeit, dass sich Männer und Frauen am 14. Juni 2023 mobilisieren. Schon jetzt haben viele Menschen Schwierigkeiten über die Runden zu kommen, obwohl sie arbeiten!
  • Weiter will der Bund die Witwenrenten unter bestimmten Bedingungen abschaffen, das ist nicht akzeptabel.
  • Die Teuerung belastet uns alle. In einigen Branchen und Kantonen, wie zum Beispiel im Jura, wurde diese nicht kompensiert und die Arbeitnehmenden können sich weniger leisten.
  • Diskriminierung von LGBTIQ+- Personen gehört immer noch nicht der Vergangenheit an.

Dass unsere politischen Behörden bei all diesen Punkten mitbeteiligt sind, ist ein Skandal! Am 8. März organisierte Syna zusammen mit dem feministischen Streik einen «Kinoabend» in Les Franches- Montagnes mit einem kleinen Apéro, aber vor allem mit vielen Begegnungen. Das Kino war voll mit Menschen aus dem ganzen Kanton. Ein grosser Erfolg und ein Zeichen dafür, dass die Ungleichheit ein Problem ist, das wir noch nicht lösen konnten. 

Sich organisieren, um stärker zu sein

Die Syna-Delegiertenversammlung findet am 24. Juni statt. Im Jahr des Kongresses wird sie im Zeichen der zukünftigen strategischen Ausrichtung stehen. Eines ist klar: Um die Arbeitswelt und die Gesellschaft gerechter zu gestalten, braucht es Gewerkschaften wie die unsere. Und wir brauchen engagierte Menschen, die für ihre Überzeugungen einstehen. Ich werde auf jeden Fall weiterkämpfen! 

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