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Sonntagsarbeit unter der Lupe – Neue Studie zeigt klare Risiken

Syna und die Sonntagsallianz fordern: Der Sonntag muss geschützt bleiben

Im Auftrag der Sonntagsallianz wurde eine wissenschaftliche Studie zu den Auswirkungen der Sonntagsarbeit erstellt. Die Ergebnisse des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung der Universität Bern sind alarmierend: Sonntagsarbeit gefährdet das physische, psychische und soziale Wohlbefinden von Arbeitnehmenden – insbesondere bei fremdbestimmten Arbeitszeiten und geringen Gestaltungsspielräumen.
Die Studie zeigt:
  • Gesundheitliche Risiken wie Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen nehmen zu.
  • Gesellschaftliches Engagement, Familientreffen, Zeit mit Freunden oder ehrenamtliches und politisches Engagement werden stark eingeschränkt.
  • Arbeitszufriedenheit sinkt, wenn Beschäftigte keine Kontrolle über ihre Arbeitszeit haben.
  • Frauen, junge Erwachsene, ältere Arbeitnehmende und Migrant/-innen sind besonders betroffen.
  • Emotionale Erschöpfung steigt, wenn längere Erholungsphasen wie Wochenenden fehlen.
Diese Erkenntnisse sind nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch gesellschaftlich relevant. Sie zeigen, dass Sonntagsarbeit weit über den Arbeitsplatz hinaus wirkt – sie betrifft Familien, Gemeinschaften und soziale sowie gesellschaftliche Teilhabe.

Syna – Mitglied der Sonntagsallianz

Als Mitglied der Sonntagsallianz, einem Zusammenschluss von Frauenverbänden, Gewerkschaften, politischen Parteien, Kirchen und der Schweizerischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin, setzt sich Syna mit Nachdruck für den Schutz des arbeitsfreien Sonntags ein. Unser Ziel: Den gesetzlich verankerten Sonntag als kollektiven Erholungs- und Schutzraum zu bewahren. Ausnahmen müssen Ausnahmen bleiben – und sich nur auf die notwendige Sonntagsarbeit beschränken.

Politische Vorstösse gefährden den Sonntag

Am 22. August wird die Studie im Rahmen einer Medienkonferenz veröffentlicht. Syna und die Sonntagsallianz stellen sich entschieden gegen solche Gesetzesentwürfe wie für zwölf verkaufsoffene Sonntage sowie gegen die parlamentarische Initiative Burkart zur Telearbeit, die zusätzliche Personenkreise zur Sonntagsarbeit verpflichten würde. 

Ein Appell für Arbeitszeitsouveränität
Yvonne Feri, Präsidentin von Syna, bringt es auf den Punkt:
„Der Sonntag ist ein Recht auf Nicht-Erreichbarkeit – ein Schutzraum, in dem der Chef nicht anruft und nichts erwartet. Besonders für Menschen mit wenig Einfluss auf ihre Arbeitszeit ist dieser Tag ein Anker im Alltag."

Die Studie zeigt: 85 % der Arbeitnehmenden arbeiten nicht am Sonntag – und das ist gut so. Der Sonntag ermöglicht soziale Teilhabe, stärkt familiäre Bindungen und schafft Raum für Erholung. Wird dieser Tag dem Profit geopfert, leidet nicht nur die Gesundheit, sondern auch der gesellschaftliche Zusammenhalt.

Yvonne Feri warnt zudem vor den Folgeeffekten: Wenn Läden sonntags öffnen, betrifft das nicht nur den Verkauf, sondern auch Reinigung, Sicherheit, Logistik und Verkehr. Immer mehr Menschen müssten dann sonntags arbeiten – oft unfreiwillig. 

Unser Einsatz für eine gerechte Zukunft
«Syna setzt sich mit aller Kraft für den Schutz des Sonntags und die Stärkung der Arbeitszeitsouveränität ein. Denn nur so können wir eine gerechte, gesunde und lebenswerte Zukunft für alle Arbeitnehmenden gestalten.», sagt Yvonne Feri

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