Die Kampagne für die 13. AHV-Rente und gegen die Renteninitiative ist noch nicht einmal abgeschlossen und schon müssen wir uns der Reform der 2. Säule widmen, über die wir voraussichtlich im Herbst 2024 abstimmen werden.
Syna war mit einer beachtlichen Delegation aus der ganzen Schweiz ebenfalls präsent.
Die Co-Präsidentin des SSR/CSA, Frau Esther Waeber-Kalbermatter, eröffnete den Kongress zum Thema «Selbständig altern». Sie erinnerte uns daran, dass Selbständigkeit mit sozialer Anerkennung und Wertschätzung einhergeht aber auch die Beteiligung von Senioren an Projekten und Überlegungen beinhaltet. Selbständigkeit sei auch gleichbedeutend mit Gesundheit, da Krankheit oder Behinderung eine Abhängigkeit von Pflege oder Hilfsmitteln mit sich bringt. Über die von ihnen gegründeten Verbände setzen sich die Senioren für ein besseres Leben in Selbständigkeit ein, indem sie unter anderem den Zugang zu angemessener Pflege, Unterkünften und Sicherheit entwickeln.
Das Personal im Gesundheitswesen fühlt sich hintergangen. Zwei Jahre nach der Annahme der Pflegeinitiative gibt es nicht mehr als schöne Versprechungen. Die von den Behörden in Aussicht gestellten Lösungen sind langsam und oberflächlich und sind bestenfalls ein Pflästerchen. Schlimmer noch, sogar die Gesamtarbeitsverträge werden von den Arbeitgebenden nicht mehr eingehalten.
Mit SP-Nationalrätin Yvonne Feri als neue Präsidentin, einer neuen Geschäftsleitung und neuen Strukturen rüstet sich Syna für die Zukunft, ganz nach dem Kongress-Motto «Der Mensch ins Zentrum». Das haben die rund 350 Delegierten der ältesten Allbranchengewerkschaft der Schweiz am Kongress in Luzern entschieden und mehreren Resolutionen zugestimmt. Damit sind die Schwerpunkte und Forderungen der Gewerkschaft für die nächsten vier Jahre definiert.
Der Jugendrat ist das Parlament der Jeunesse.Suisse, an dem alle interessierten Jugendlichen bis 25 Jahre teilnehmen können. Am Jugendrat werden die politischen und inhaltlichen Themen des nächsten Jeunesse.Suisse-Jahres bestimmt und das Präsidium wird neu gewählt.
Die Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (GAV MEM) sind abgeschlossen. Die Arbeitnehmenden-Organisationen haben eine Erhöhung der Arbeitszeit, wie sie ASM/Swissmem angestrebt hat, abgewehrt. Leider gab es keine Einigung über Verbesserungen, welche – angesichts des Fachkräftemangels – die Branche für Arbeitnehmende attraktiver gemacht hätte. Damit wurde eine Chance verpasst. Um einen vertragslosen Zustand zu vermeiden, wird der bestehende GAV MEM verlängert und gilt für weitere fünf Jahre.
Die Weiterbildungslandschaft ist noch wenig inklusiv, wie Recherchen von Travail.Suisse Formation, Dem Bildungsinstitut unseres Dachverbandes, zeigen. Dies, obwohl die Schweiz sich vor bald 10 Jahren zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und damit zu einer inklusiven Bildung auf allen Stufen verpflichtet hat. Im Zuge des voranschreitenden Arbeitskräftemangels ist rasches Handeln erforderlich. Der neue Leitfaden «Weiterbildung für Menschen mit Hörbehinderung zugänglich gestalten» wurde zusammen mit den Hörbehindertenorganisationen BFSUG, Pro Audito und SGB-FSS erarbeitet und soll hierbei unterstützen.
Viel zu lange haben Frauen über Diskriminierungen am Arbeitsplatz geschwiegen. Es ist höchste Zeit, die «gläserne Decke» zu durchbrechen, die Frauen diskret aber nachdrücklich daran hindert, im Beruf aufzusteigen. Unangemessene Bemerkungen müssen angeprangert und Vorurteile überwunden werden. Wir waren zu höflich, zu geduldig, zu entgegenkommend: Damit ist Schluss. Wir dulden keine Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung mehr. Diese Botschaft werden wir morgen auf die Strasse tragen. Wir fordern Gleichstellung – und zwar jetzt!
Nach wie vor bekommen Frauen für dieselbe Arbeit tiefere Löhne als ihre männlichen Kollegen. Obwohl die Lohngleichheit gesetzlich verankert ist, wird dieses Recht mit Füssen getreten. Deshalb gehen wir am 14. Juni auf die Strasse und fordern: «Lohngleichheit jetzt!»