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Mehr zahlen für weniger Rente? Ein klares Nein

Das Parlament hat Mitte März eine Reform der beruflichen Vorsorge, der sogenannten zweiten Säule, vorge-legt. Von einer sicheren Säule für die Altersvorsorge ist leider nicht viel übrig: Für die meisten wird es schwierig, überhaupt noch eine angemessene Rente anzusparen. Syna unterstützt darum zusammen mit ihrem Dachverband Travail.Suisse das Referendum.

Zusammen mit der AHV sollen die Pensionskassengelder für eine anständige Rente sorgen. Die Idee ist, dass die Rente aus der ersten Säule, der AHV, den Grundbedarf deckt, so dass niemand im Alter in Armut leben muss. Das funktioniert heute nur mit Ergänzungsleistungen, weil die AHV-Renten allein nicht zum Leben reichen. Die Rente aus der zweiten Säule, der Pensionskasse, soll die AHV-Rente so ergänzen, dass man einen ähnlichen Lebens-standard wie vor der Pensionierung halten kann. Die Versicherten sparen in der Pensionskasse je nach Lohn mehr oder weniger Geld. Aus diesem gesparten Geld wird dann die Rente aus der Pensionskasse bezahlt.

Die Reform

Der Bund legt fest, wie viel Geld die Arbeitnehmenden und die Arbeitgebenden im Verlauf ihres Lebens mindes-tens in die Pensionskasse einzahlen müssen und wie viel Rente sie dafür bei ihrer Pensionierung erhalten. Beides soll jetzt verändert werden.

Erstens sollen mehr Leute in die Pensionskasse einzahlen müssen – auch solche, deren Rente aus der Pensions-kasse so klein sein wird, dass sie gleich viel erhalten werden, wie mit der AHV und den Ergänzungsleistungen.

Zweitens sollen die Lohnabzüge für die allermeisten Arbeitnehmenden höher werden. Das heisst, man muss in Zukunft mehr in die Pensionskasse einzahlen. Für die Arbeitnehmenden – und übrigens auch für die Arbeitgeben-den – wird es also teurer.

Drittens erhalten wir für gleich viel Geld weniger Rente. Wer heute 100 000 Franken in der Pensionskasse gespart hat, erhält dafür 6800 Franken Rente pro Jahr. In Zukunft soll er oder sie für das gleiche Geld nur noch 6000 Franken pro Jahr erhalten. Das sind zwölf Prozent weniger Rente – zwölf Prozent weniger Leistung für das glei-che Geld.

Die Auswirkungen

Was bedeutet das nun konkret? Nehmen wir zum Beispiel eine 50-jährige Verkäuferin. Sie verdient pro Jahr 40 000 Franken. Sie wird in Zukunft pro Monat 195 Franken mehr in ihre Pensionskasse zahlen müssen. Dafür erhält sie bei ihrer Pensionierung pro Monat 110 Franken mehr Rente. Eine sehr teure Sache – wahrscheinlich kann es sich die Verkäuferin nicht leisten, dieser Reform zuzustimmen.

Oder nehmen wir einen 45jährigen Elektroinstallateur, der pro Jahr 70 000 Franken verdient. Er wird mit der Re-form pro Monat 100 Franken mehr in die Pensionskasse einzahlen, aber nicht mehr Rente bekommen. Stattdessen wird er pro Monat eine um 97 Franken oder 6,7 Prozent tiefere Rente haben. Er wird also deutlich mehr in die Pensionskasse einzahlen, um dafür weniger Geld zu erhalten. Warum sollte er einer Reform zustimmen, die von ihm mehr Geld verlangt und ihm weniger Rente garantiert.

So nicht!

Syna unterstützt aus diesen Gründen das Referendum gegen die Reform der zweiten Säule. Travail.Suisse, ihr Dachverband, hat gemeinsam mit dem SGB, der SP und den Grünen das Referendum ergriffen. Bis Ende Juni müssen wir die nötigen Unterschriften sammeln, damit wir ein kraftvolles «So nicht!» auf der Bundeskanzlei de-ponieren können und im nächsten Jahr die Stimmbevölkerung über die Reform abstimmen kann.

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