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«Syna hat viel für mich getan»

42 Jahre lang hat Gerardo Restaino auf dem Bau gearbeitet. Seit 36 Jahren ist er Gewerkschaftsmitglied. Wie ihn die Gewerkschaft über die Jahre begleitet hat, erzählt er im Portrait. 

Meine Anfangszeit

Im Jahre 1980 gab es in meiner Heimat im italienischen Irpinia ein starkes Erdbeben. Die wirtschaftlich nicht besonders starke Region erlebte dadurch einen gewaltigen Rückschlag. Die Schweiz stellte daraufhin für Personen aus der Erdbebenregion eine Arbeitserlaubnis für sechs Monate aus. Mit Kollegen machte ich mich auf den Weg in die Schweiz und so trat ich mit 17 Jahren meine erste Stelle auf dem Bau in der Zentralschweiz an. Es folgten 4 Jahre als Saisonier, sprich neun Monate in der Schweiz und dann drei Monate in Italien, bis ich eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung erhielt. 

Meine Arbeit

Ich habe mein ganzes Arbeitsleben in der Schweiz auf dem Bau gearbeitet. Die Arbeit hat mir immer sehr gefallen. Über die Zeit habe ich mich auf Bohren und Fräsen spezialisiert und konnte in den letzten Jahren mein Wissen an meine Arbeitskollegen weitergeben. 30 Jahre habe ich unter demselben Bauführer und seit 20 Jahren bei der gleichen Firma gearbeitet. Doch langweilig war die Arbeit für mich nie. Am selben Tag auf den verschiedensten Baustellen in der ganzen Zentralschweiz unterwegs zu sein und immer wieder mit neuen Menschen zusammenzuarbeiten, hat meinen Arbeitsalltag stets bereichert. 

Meine Gewerkschaft

Der Gewerkschaft trat ich 1986 bei. Ein Kollege hat mich auf der Baustelle mal darauf angesprochen und ich musste nicht lange überlegen – einer Gewerkschaft beizutreten ist auf dem Bau ganz normal! Und wofür sich Gewerkschaften einsetzten, finde ich ganz grundsätzlich eine sehr gute Sache. Zusammen für die Interessen der Bauarbeiter einzustehen und das Gemeinschaftsgefühl an Demos oder Treffen zu erleben gefällt mir. Auf direkte Hilfe der Gewerkschaft war ich aber eigentlich nie angewiesen, bis dann der Unfall kam. Da war ich sehr froh, konnte ich auf die Hilfe von Michele Paternostro von Syna Luzern zählen. 

Meine Gesundheit

Die Arbeit auf dem Bau ist per se körperlich sehr anstrengend. Vor vier Jahren kam dann noch ein Unfall auf der Baustelle hinzu. Ich stürzte rund vier Meter auf eine Betonplatte runter und mein rechter Fuss erlitt einen komplizierten Bruch. Zehn Operationen habe ich seitdem bereits hinter mir und der Fuss ist immer noch nicht normal belastbar. Die Suva hat dann stets versucht, mich aus der Versicherung zu kippen, doch Michele hat sich immer erfolgreich für mich eingesetzt. Doch auf Ende Mai stoppt die Suva die Zahlungen, weil ich keine weitere Operation mehr machen möchte. Ich frage mich, wenn zehn Operationen nicht halfen, was bringt mir da eine Elfte? Michele hat nun mit der Arbeitslosenkasse eine gute Übergangslösung gefunden, bevor im September meine FAR-Frühpensionierung (siehe S. 6) beginnt und auch die Suva wieder eine Rente bezahlt. Ohne Michele hätte ich viel Geld verloren. Nun kann ich nach 40 Jahren auf dem Bau die Zeit mit Freunden und Familie geniessen und ab und zu meinen Sohn in seinem Restaurant unterstützen. Syna-Mitglied bleibe ich auch nach meiner Pension, denn Syna hat viel für mich getan! 

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