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Ungewisse Zukunft

Jahrelang kannte die Wirtschaft nur eine Richtung: Wachstum und Wertsteigerung. Vor fast zwei Jahren hörte man zum ersten Mal von einem Virus im fernen China. Es war weit weg und Europa feierte ungezwungen den Start ins neue Jahrzehnt. Kurze Zeit später war klar, dass Corona auch das Leben in der Schweiz beeinflussen wird. Für alle war dies eine neue Situation, die neue Lösungen forderte. Grundsätzlich hat die Schweiz diese Herausforderung gut gemeistert und die Wirtschaft konnte gezielt unterstützt werden. Im März dieses Jahres konnten endlich die Zertifikats- und die Maskenpflicht aufgehoben werden. Die Reisebeschränkungen fielen und es konnten wieder Ferien geplant werden. 

Plötzlich herrschte ab dem 24. Februar in Europa Krieg! Die Solidarität, die darauffolgte, war einmalig und Europa und die Nato unterstützen die Ukraine gemeinsam. Der Sommer 2022 war wettermässig aussergewöhnlich. Unbekümmert konnte man sich täglich z.B. die Aare hinuntertreiben lassen, aber die Landwirtschaft hatte mit der Trockenheit zu kämpfen und die Gletscher schmelzen übermässig. Plötzlich tauchte ein neues Problem auf: Strommangellage und entsprechende Preiserhöhungen. Private Personen aber auch Firmen müssen mit hohen Energiekosten rechnen und versuchen den Konsum so gut wie möglich einzuschränken.

Die Arbeitslosigkeit weist den tiefsten Stand seit Jahren auf und in vielen Branchen herrscht sogar Fachkräftemangel. Oft ist es schwierig, die passende Person für eine offene Stelle zu finden und in der Übergangszeit müssen jene, welche schon im Betrieb sind mehr leisten.

So viele Unsicherheitsfakturen auf einmal gab es seit dem Ende des zweiten Weltkrieges nie mehr. Der Druck auf die Arbeitnehmenden hat die letzten Monate stetig zugenommen. Am 25. September 2022 reichte ein knappes Ja (plus 33'000 = 50.6%) für die erste Erhöhung des Rentenalters für Frauen seit 25 Jahren. Die Gewerkschaften setzten sich hier klar dagegen ein, da die weibliche Bevölkerung im Alter schlechter gestellt ist und ihnen die Altersarmut droht. Von Gleichberechtigung sind wir leider noch weit entfernt und umso wichtiger ist es, dass es nun zu frauenfreundlicheren Anpassungen bei den Pensionskassen kommen wird.

Syna kämpft aber auch gegen schlechtere Arbeitsbedingungen im Baugewerbe und im Gesundheitswesen und setzt sich für eine allgemeine Lohnerhöhungen ein. Seit Jahren beträgt die Teuerung zum ersten Mal mehr als 1 %. Mit einer Inflation von 3.5 % stehen wir im internationalen Vergleich aber noch gut da. Erstmalig seit der Einführung des Euros als Bargeld (2002 = 1.47) ist dieser weniger Wert als der Schweizer Franken. Dies hat auch Folgen für den Import und Export unserer Industrie. Glücklicherweise können aber aufgrund des Zinsentscheides der Schweizerischen Nationalbank vom 22. September die Negativ-zinsen aufgehoben werden.

Syna braucht es mehr denn je! Zusammen sind wir stark und kämpfen gegen diese zunehmenden Verschlechterungen und Unsicherheiten im Berufsleben, die auch Auswirkungen auf die allgemeinen Befindlichkeiten haben.

Seit vier Monaten arbeite ich für Syna und mein Start fiel in eine turbulente Phase mit auch vielen internen Unsicherheiten. Mit der ad interim GL packen wir gemeinsam voller Energie die anstehenden Probleme an und sind zuversichtlich unsere Gewerkschaft bald wieder in ruhigere Zeiten zu führen.

Regula Thommen

Leiterin Finanzen und Administration 

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