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Weiterbildungsunterstützung: BfS zeichnet zu rosiges Bild

Es wird viel in Weiterbildung investiert. Dies belegen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden ist aber klar, dass es mehr braucht, um die Arbeitnehmenden zu unterstützen und den Herausforderungen von strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und Alterung der Gesellschaft gerecht zu werden.

Die Förderung der Weiterbildung zur Verbesserung der individuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt und zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels ist in aller Munde. Dennoch zeigt eine heutige Veröffentlichung des Bundesamtes für Statistik (BfS), dass nur eine Minderheit der Arbeitnehmenden pro Jahr eine Weiterbildung absolviert – es besteht also Luft nach oben. Neben Information und Beratung benötigen Weiterbildungen insbesondere zeitliche und finanzielle Ressourcen, umso wichtiger ist die Unterstützung durch die Arbeitgebenden. Das BfS zieht hier ein sehr positives Fazit. Unter dem Titel «breite Unterstützung für die Weiterbildung» wird erwähnt, dass in 93 Prozent der absolvierten Weiterbildungen eine finanzielle oder zeitliche Unterstützung gegeben ist. «Viel entscheidender ist aber die Frage, ob diese Unterstützung ausreicht oder weshalb eine Mehrzahl der Arbeitnehmenden keine Weiterbildung absolviert», mahnt Gabriel Fischer, Leiter Bildungspolitik bei Travail.Suisse.

Arbeitnehmende brauchen mehr Unterstützung

Das BfS erwähnt auch, dass nur gut die Hälfte der Weiterbildungen vollständig während der Arbeitszeit absolviert werden kann und vollständig vom Arbeitgebenden bezahlt wird. Mit anderen Worten, ein beträchtlicher Teil der zeitlichen wie finanziellen Belastungen verbleibt bei den Arbeitnehmenden und stellt entsprechende Teilnahmehürden dar. Dies deckt sich mit den Ergebnissen des «Barometer Gute Arbeit» von Travail.Suisse. «Wenn 45.4 Prozent der Arbeitnehmenden keine oder zu wenig Förderung der Weiterbildung erfahren, kann kein positives Fazit gezogen werden», hält Gabriel Fischer fest. «Zusätzlich sehen wir bei der Förderung der Weiterbildung grosse Benachteiligungen von tiefer Qualifizierten und insbesondere Teilzeitarbeitenden», ergänzt Fischer weiter. Dies bestätigen auch die Zahlen des BfS. Je tiefer der Bildungsstand, desto tiefer ist auch die Wahrscheinlichkeit für eine Weiterbildung und insbesondere bei tieferen Pensen sinkt auch die Unterstützung durch die Arbeitgebenden.

Für Travail.Suisse ist klar, dass die Diskriminierungen in der Förderung der Weiterbildung bekämpft werden müssen und insgesamt durch die Arbeitgebenden und die öffentliche Hand mehr Unterstützung für die Weiterbildungsteilnahme bereitgestellt werden muss. Nur mit einer eigentlichen Weiterbildungsoffensive kann es gelingen, den Herausforderungen von Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und zunehmendem Arbeitskräftemangel erfolgreich begegnen zu können. 

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