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Alle Jahre wieder –Massenentlassung bei Novartis

In ganz Europa sollen 8000 Stellen abgebaut werden. Damit hat der Pharmakonzern Novartis nicht nur bei den Gewerkschaften der Schweiz für Aufsehen und Entsetzen gesorgt, sondern auch auf europäischer Ebene. 

Europaweit sollen bei Novartis 8000 Stellen gestrichen werden. Und dies nicht aufgrund einer betrieblichen Notlage. Begründet wurde diese radikale Entscheidung mal wieder mit einer neuen strategischen Ausrichtung und dem Ziel, die Gewinnmarge auf 40 Prozent zu steigern. Den Aktionären scheint die Gewinnsteigerung um 3 Prozent im 1. Quartal 2022 nicht zu genügen. Bereits in der Vergangenheit kam es zu Massenentlassungen, nur um die Gewinnmarge zu steigern.

In der Schweiz wurden die letzten Massenentlassungen erst in den Jahren 2017 und 2018 durchgeführt. Dabei waren besonders die Produktionsstätten von Novartis betroffen. Nun folgen die Management-Ebenen sowie administrative Positionen. Da mag sich manch einer der Betroffenen der letzten Jahre fragen, ob hier das Pferd nicht von hinten aufgezäumt wurde. Immer wieder werden Entscheide beschlossen um dem Hochlohnland „Schweiz" zu entfliehen und billigere Arbeitskräfte im Ausland zu engagieren. Dies nur, damit die Investoren zufriedengestellt werden können und noch mehr Gewinn eingenommen werden kann. Was mit den Betroffenen sowie den übrig gebliebenen Arbeitnehmern passiert, ist zweitrangig.

Um diesen Abläufen Einhalt zu gebieten organisierte industriAll Europe ein Austausch der betroffenen Gewerkschaften einberufen. Gewerkschaften aus ganz Europa diskutierten gemeinsam die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen. Denn der Verlust von guten Fachkräften muss gestoppt werden und von Seiten Novartis muss endlich mehr Transparenz und ein hochwertiger Dialog erfolgen. Die Arbeitnehmenden wie auch die Gewerkschaften müssen umfassend miteinbezogen werden. Novartis möchte die Gewerkschaften bei den Verhandlungen nicht mit am Tisch haben und informiert nur ungenügend über die internen Vorgänge. Syna und die europäischen Partner arbeiten daran, dass sich dieser Zustand ändert und bleiben hartnäckig, um die nötigen Informationen sowie eine Mitwirkung bei den Verhandlungen zu erlangen. Es wäre wünschenswert, wenn sich Novartis in Zukunft an eine bessere sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit halten würde. Die Gewerkschaften hätten dadurch endlich die Möglichkeit, sich so stark für die Anliegen der Arbeitnehmenden der Novartis einzusetzen, wie sie es auch verdient haben. 

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