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Arbeitszeit: so arbeite ich (Teil 1)

Gaby S., Betagtenbetreuerin
Zuhause waren wir viele Kinder, viele Mädchen, da hiess es eben: «Du machst keine Lehre.» Ich habe eben einfach so gearbeitet. Dann kam die Heirat und nach 20 Jahren die Scheidung. So fing ich an, in der Pflege zu arbeiten. Das Spital ist für mich einfach zu schnelllebig. Hätte ich gleich mit 18 eine Lehre gemacht, wäre das wahrscheinlich trotzdem Krankenschwester gewesen. So aber habe ich Betagtenbetreuerin gelernt. Zuvor war ich Pflegeassistentin. So bin ich das Treppchen immer weiter aufgestiegen. Dazwischen habe ich immer wieder in Altersheimen als unqualifizierte Pflegekraft gearbeitet. Die Ungelernten bekommen eindeutig zu wenig Lohn. Ich bin froh, dass ich noch eine Ausbildung gemacht habe.

Ich bin einfach wahnsinnig gerne mit alten Menschen zusammen. Da kann man eine Beziehung aufbauen – wir haben ja unsere Leute nicht nur eine Woche oder einen Tag.

Zusätzlich habe ich mich zur Kinästhetik-Trainerin weitergebildet. Mittlerweile gebe ich selbst Grundkurse. Kinästhetik ist eigentlich nichts anderes als die Lehre der Bewegung. Wie bewege ich mich richtig? Es geht dabei um rückenschonendes Arbeiten, ist aber auch für die Betagten wichtig, damit sie möglichst viel Selbstständigkeit behalten, weniger abhängig sind, den Körper solange als irgend möglich selbst gebrauchen können. Das macht sie glücklich und mich auch.

Betagtenbetreuerin ist mein Traumjob – ich mache ihn wahnsinnig gerne. Zum grossen Glück haben wir ein Team, das gerne Nachtwache macht. Ich würde das nicht so gerne machen. Ich arbeite lieber, wenn unsere Bewohner wach sind. Aber wenn ich mal einspringen muss, mache ich das natürlich.

Meine Vorgesetzten haben ein offenes Ohr. Bei uns herrscht eine gute Gesprächskultur, Mitarbeitende haben verschiedene Vorteile Wir können aktiv mitgestalten und selbstständig arbeiten. Ruhezeiten werden eingehalten und Überzeiten abgegolten. Und das ist wichtig, denn da es in der Pflege viel zu wenig Personal hat, ist der Druck auf die Pflegefachleute riesig. Das kann ganz schnell zu einem Burn-out führen. Glücklicherweise ist der Arbeitsalltag in der Betagtenpflege planbar; in den Spitälern machen die Leute viel mehr Überzeit.

Syna hat mir schon viele Male geholfen. Ich kam noch nie ohne einen hilfreichen Ratschlag aus dem Regionalsekretariat. Gerade auch während meiner Ausbildung ‒ da war ich ja nicht mehr die Jüngste ‒ konnten sie mir viele wertvolle Tipps gegeben.

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