Syna und die Sonntagsallianz fordern: Der Sonntag muss geschützt bleiben
Die Gewerkschaft Syna zeigt sich besorgt über den gestrigen Entscheid der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) zur Standesinitiative (23.325 S) betreffend Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten. Mit diesem Schritt soll das Arbeitsgesetz erneut gelockert werden – künftig sollen zwölf Sonntagsverkäufe pro Jahr ohne Bewilligung möglich sein, statt wie bisher nur vier.
Eine neue Publikation des Bundesamts für Statistik verdeutlicht erneut, dass die Schweiz im europäischen Vergleich die mit Abstand längsten Arbeitszeiten aufweist. Die vertragliche Arbeitszeit ist in den letzten Jahren trotz wachsender Produktivität nicht gesunken. Weniger gearbeitet wird hauptsächlich aufgrund der wachsenden krankheitsbedingten Absenzen. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von Syna, fordert deshalb ein Umdenken bei der Arbeitszeit: Es braucht mehr Erholung für gesündere und zufriedenere Arbeitnehmende.
Dieses Jahr läuft der Landesmantelvertrag (LMV) des Bauhauptgewerbes aus und muss neu verhandelt werden. Bauarbeiter aus allen Teilen der Schweiz sind deshalb heute an zwei überregionalen Kundgebungen in Zürich und Lausanne auf die Strasse gegangen, um für faire Arbeitsbedingungen auf dem Bau zu demonstrieren. Im Vordergrund standen die Forderungen nach familienfreundlicheren Arbeitszeiten, einer bezahlten Pause, die Abschaffung der unbezahlten Reisezeit sowie einer Lohnerhöhung.
Arbeit auf Abruf gehört für viele Arbeitnehmende mittlerweile zum Arbeitsalltag. Doch welche Regeln gelten dabei eigentlich?
Am 21. Januar stimmte die Wirtschaftskommission des Nationalrats (WAK-N) einer Standesinitiative des Kantons Zürich zu, die statt der bisherigen vier nun zwölf bewilligungsfreie Sonntagsverkäufe pro Jahr fordert. Diese Entscheidung ist besorgniserregend.
Hektik, Zeitdruck und unvorhergesehene Situationen führen oft dazu, dass Arbeitszeiten und Pausen durcheinandergewirbelt werden. Drei Beispiele aus unterschiedlichen Berufen zeigen, wie unterschiedlich Arbeitszeiten in der Praxis gehandhabt werden. Daniel Zoricic, Leiter des deutschschweizerischen Kompetenzzentrums für Recht bei Syna, gibt eine Einschätzung, ob die gesetzlichen Vorgaben dabei eingehalten wurden.
Der Sonntag ist in der Schweiz grundsätzlich ein Ruhetag – und für die meisten Arbeitnehmenden ein wertvoller Ausgleich, der Erholung und Zeit mit der Familie ermöglicht. Doch dieser Ruhetag gerät immer mehr unter Druck – eine besorgniserregende Entwicklung!
Die Arbeitswelt unterliegt einem kontinuierlichen Wandel. Im Interview erläutert Thomas Bauer, Leiter der Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse, welche Chancen und Herausforderungen die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitszeiten mit sich bringt und welche Arbeitsmodelle künftig an Bedeutung gewinnen könnten.