Skip to main content

Die erschreckende Abwanderung des Pflegepersonals verlangt nach dringenden Antworten. Ansonsten droht unser Gesundheitssystem zusammenzubrechen. Während sich die eidgenössischen und kantonalen Behörden gegenseitig die Verantwortung zuschieben, handeln Syna und ihre Partner und fordern fünf Sofortmassnahmen. Denn das Personal - und die Patienten - können nicht noch mehrere Jahre auf die vollständige Umsetzung der Pflegeinitiative warten. 

 Die Schweizer Stimmbevölkerung hat heute der Erhöhung des Frauenrentenalters äusserst knapp zugestimmt. Damit sind Frauen und Männer beim Rentenalter nun gleichgestellt – ungeachtet der vielen bestehenden Ungleichheiten in beinahe allen anderen Bereichen. Anhaltende Lohn- und Rentenungleichheit, ein hohes Armutsrisiko für Frauen, eine finanzielle Geringschätzung von Care-Arbeit und eine rückständige Familienpolitik sind nur einige der Versäumnisse im Bereich der Gleichstellung und Vereinbarkeit. Travail.Suisse, Dachverband von Syna, fordert deshalb eine Gleichstellungsoffensive mit raschen Reformen in sieben Handlungsfeldern.

Trotz Annahme der Pflegeinitiative verlassen mehr als 300 Pflegende pro Monat den Beruf. Das heizt die Versorgungskrise im Gesundheitswesen weiter an und eine gute Pflege kann auf Dauer nicht mehr sichergestellt werden. SBK, Syna, Unia und VPOD fordern die Umsetzung von fünf Sofortmassnahmen, um die Berufsausstiege zu stoppen. Am 26. November, ein Jahr nach Annahme der Pflegeinitiative, setzen die Pflegenden deshalb erneut gemeinsam ein Zeichen auf dem Bundesplatz. 

Die Verhandlungsleitung auf Arbeitgeberseite zeigt sich zuversichtlich, dass es Ende Jahr eine Einigung für einen neuen LMV gibt. Das ist grundsätzlich erfreulich und eine andere Botschaft als noch im vergangenen Herbst, als der SBV schon vor dem Start der Verhandlungen mit einem vertragslosen Zustand drohte. Zur Erinnerung: Der SBV unterlegte vor einem halben Jahr seine Argumentation mit einer Studie, die in zentralen Punkten auf einem Grundlagenirrtum beruhte. Ein offener Brief an die Arbeitgeberseite.

Noch lässt sich nicht sagen, ob im kommenden Herbst wieder Schutzmassnahmen eingeführt werden müssen.Trotzdem sind die Erkenntnisse, die wir aus der Umfrage gewonnen haben, für uns und unsere Mitglieder wichtig. So können wir unsere Forderungen gezielt einbringen, sollte sich die Corona-Situation wieder verschärfen.

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) hat gestern die parlamentarische Initiative Graber trotz laufender Verhandlungen der Sozialpartner wieder aufgenommen. Sie sieht weitgehende Liberalisierungen der Arbeitsbedingungen für leitende Arbeitnehmende und FachspezialistInnen aus bestimmten Dienstleistungsbereichen vor. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, kritisiert das Vorgehen der Kommission, wird sich aber weiterhin für konstruktive Lösungen auf dem Verordnungsweg einsetzen. Arbeitnehmerfeindlichen Gesetzesanpassungen wird sich Travail.Suisse hingegen vehement entgegenstellen.

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ablehnen Akzeptieren