Die Corona-Krise scheint vergessen zu sein. Der Sieg der Pflegeinitiative ebenso. Wir wollen und müssen aber daran erinnern, dass das Pflegepersonal immer noch darauf wartet, dass sich endlich etwas ändert!
Die Verhandlungen für den neuen Landesmantelvertrag (LMV) wurden mit der 5. Runde fortgeführt. Trotz steigendem Druck auf den Baustellen und einem extremen Hitzesommer fordert der Baumeisterverband noch längere Arbeitstage. Künftig sollen 12-Stunden-Arbeitstage und Arbeitswochen von 58 Stunden zum Alltag gehören.
Die erschreckende Abwanderung des Pflegepersonals verlangt nach dringenden Antworten. Ansonsten droht unser Gesundheitssystem zusammenzubrechen. Während sich die eidgenössischen und kantonalen Behörden gegenseitig die Verantwortung zuschieben, handeln Syna und ihre Partner und fordern fünf Sofortmassnahmen. Denn das Personal - und die Patienten - können nicht noch mehrere Jahre auf die vollständige Umsetzung der Pflegeinitiative warten.
Die Schweizer Stimmbevölkerung hat heute der Erhöhung des Frauenrentenalters äusserst knapp zugestimmt. Damit sind Frauen und Männer beim Rentenalter nun gleichgestellt – ungeachtet der vielen bestehenden Ungleichheiten in beinahe allen anderen Bereichen. Anhaltende Lohn- und Rentenungleichheit, ein hohes Armutsrisiko für Frauen, eine finanzielle Geringschätzung von Care-Arbeit und eine rückständige Familienpolitik sind nur einige der Versäumnisse im Bereich der Gleichstellung und Vereinbarkeit. Travail.Suisse, Dachverband von Syna, fordert deshalb eine Gleichstellungsoffensive mit raschen Reformen in sieben Handlungsfeldern.
Trotz steigenden Drucks auf den Baustellen und nach einem extremen Hitzesommer fordert der Baumeisterverband jetzt noch längere Arbeitstage für die Bauarbeitenden. Künftig sollen 12-Stunden-Arbeitstage und Arbeitswochen von 58 Stunden gängig sein und die Chefs sollen kurzfristig anordnen können, ob, wann und wie lange gearbeitet wird.
Am 28.11.2021 sagte das Schweizer Stimmvolk mit einer überragenden Mehrheit von 61% Ja zur Volksinitiative «Für eine starke Pflege». Seither spitzt sich die Situation in den Pflegeberufen weiter dramatisch zu.
Die Verhandlungsleitung auf Arbeitgeberseite zeigt sich zuversichtlich, dass es Ende Jahr eine Einigung für einen neuen LMV gibt. Das ist grundsätzlich erfreulich und eine andere Botschaft als noch im vergangenen Herbst, als der SBV schon vor dem Start der Verhandlungen mit einem vertragslosen Zustand drohte. Zur Erinnerung: Der SBV unterlegte vor einem halben Jahr seine Argumentation mit einer Studie, die in zentralen Punkten auf einem Grundlagenirrtum beruhte. Ein offener Brief an die Arbeitgeberseite.