Extreme Hitzeperioden im Sommer nehmen kontinuierlich zu. Das Thermometer erreicht diese Tage in mehreren Regionen 33 Grad und mehr. Für die Bauarbeiter, die harte Arbeit unter der prallen Sonne leisten, kann dies gravierende gesundheitliche Konsequenzen haben. Bei diesen Extremtemperaturen müssen schwere Arbeiten im Freien in der prallen Sonne eingestellt werden, um die Gesundheit der Bauarbeiter zu schützen. Dazu müssen die Bauherren als Auftraggebende ihre Verantwortung wahrnehmen und die Baufristen ohne Konventionalstrafe erstrecken.
Der Nationalrat hat heute entschieden, dass die ausgehandelten Minimallöhne aus allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsverträgen den kantonalen Mindestlöhnen immer vorgehen sollen. Aktuell ist dies in den Kantonen Neuenburg und Genf nicht der Fall. Travail.Suisse, Dachverband von Syna, erachtet den Entscheid des Nationalrats als unverantwortlich. Die Sozialpartner sollen nicht mit privatrechtlichen Verträgen Volksentscheide überstimmen können.
Die Gewerkschaft Syna zeigt sich äusserst besorgt angesichts des Bundesratsgeschäftes 24.096 (ehemals Motion Ettlin). Dieses zielt darauf ab, den in allgemeinverbindlich erklärten Gesamtarbeitsverträgen (GAV) festgelegten Mindestlöhnen Vorrang gegenüber den gesetzlich verankerten kantonalen Mindestlöhnen zu gewähren.
Letztes Jahr war das Bauhauptgewerbe eine der wenigen Branchen, in denen die Arbeitgeber eine generelle Lohnerhöhung verweigerten. Gemäss Erhebungen des Bundes sinken die Reallöhne auf dem Bau bereits seit Jahren. Um mindestens die letztjährige und aktuelle Teuerung auszugleichen, fordern die Gewerkschaften in den diesjährigen Verhandlungen eine Lohnerhöhung von 250 Franken. Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) machte bei den heutigen Verhandlungen nicht einmal ein Angebot. Anstatt zu verhandeln, wiederholte er in der ersten Verhandlungsrunde seinen Frontalangriff auf die Grundpfeiler der schweizerischen Sozialpartnerschaft: Der SBV will, dass die Mitglieder der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände künftig doppelt bezahlen müssen.
Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) hat heute per Medienmitteilung und in der Tagesschau schwerwiegende und völlig haltlose Vorwürfe gegen die Gewerkschaften erhoben. Mit dieser polemischen Kampagne demontiert die SBV-Führung die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit in der Schweiz.
Sozialpartner fordern wirksamen und praxistauglichen Gesundheitsschutz bei Hitze
Gemeinsame Medienmitteilung der Gewerkschaften Syna, Unia und des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV
In den vergangenen Jahren haben extreme Hitzeperioden im Sommer zugenommen. Dies hat auf die Bauarbeiter, die an der prallen Sonne körperliche Arbeit leisten, gesundheitliche Auswirkungen. Ziel der Sozialpartner ist es, durch die konsequente Einhaltung der geltenden Sicherheitsmassnahmen die Fortführung der Arbeiten unter gesunden Bedingungen zu gewährleisten. Bei Temperaturen von 33 Grad und höher sind die Arbeiten allerdings einzustellen. Dazu müssen die Bauherren als Auftraggebende ihre Verantwortung wahrnehmen und die Baufristen ohne Konventionalstrafe erstrecken.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage bei Schoeller Textil AG: Die Betriebskommission, Syna und die Geschäftsleitung konnten in einer offenen Diskussion ein gutes Resultat erzielen, das allen Mitarbeitenden zugutekommt.
Der hochprofitable Pharmakonzern Novartis will mehr als 1'400 Arbeitsplätze in der Schweiz streichen, um seine Marge weiter zu steigern. Doch der dahinterliegende Entscheid soll trotz gesetzlich vorgeschriebenem Konsultationsverfahren nicht überprüft werden. Die Gewerkschaften fordern ein wirkliches Konsultationsverfahren zur Entwicklung von Alternativen zum Stellenabbau.
Die positive Entwicklung der Pandemiesituation in der Schweiz hat einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung ausgelöst. Das Vorkrisenniveau ist bereits wieder erreicht, wenn auch mit grossen Unterschieden je nach Branche. Viele Arbeitnehmende haben in der Krise Einkommensverluste erlitten, die anziehende Teuerung bedroht ihre Kaufkraft zusätzlich. Durch einen Teuerungsausgleich und Lohnerhöhungen müssen sie am Aufschwung beteiligt werden, zu dem sie in grossem Masse beigetragen haben. Dadurch wird auch die Kaufkraft gestärkt, damit die Krise noch schneller bewältigt werden kann. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, präsentiert heute zusammen mit Syna, Hotel & Gastro Union und transfair differenzierte Lohnforderungen für 2022.