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Letztes Jahr war das Bauhauptgewerbe eine der wenigen Branchen, in denen die Arbeitgeber eine generelle Lohnerhöhung verweigerten. Gemäss Erhebungen des Bundes sinken die Reallöhne auf dem Bau bereits seit Jahren. Um mindestens die letztjährige und aktuelle Teuerung auszugleichen, fordern die Gewerkschaften in den diesjährigen Verhandlungen eine Lohnerhöhung von 250 Franken. Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) machte bei den heutigen Verhandlungen nicht einmal ein Angebot. Anstatt zu verhandeln, wiederholte er in der ersten Verhandlungsrunde seinen Frontalangriff auf die Grundpfeiler der schweizerischen Sozialpartnerschaft: Der SBV will, dass die Mitglieder der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände künftig doppelt bezahlen müssen.

Gemeinsame Medienmitteilung der Gewerkschaften Syna, Unia und des Schweizerischen Baumeisterverbandes SBV

In den vergangenen Jahren haben extreme Hitzeperioden im Sommer zugenommen. Dies hat auf die Bauarbeiter, die an der prallen Sonne körperliche Arbeit leisten, gesundheitliche Auswirkungen. Ziel der Sozialpartner ist es, durch die konsequente Einhaltung der geltenden Sicherheitsmassnahmen die Fortführung der Arbeiten unter gesunden Bedingungen zu gewährleisten. Bei Temperaturen von 33 Grad und höher sind die Arbeiten allerdings einzustellen. Dazu müssen die Bauherren als Auftraggebende ihre Verantwortung wahrnehmen und die Baufristen ohne Konventionalstrafe erstrecken.

Der hochprofitable Pharmakonzern Novartis will mehr als 1'400 Arbeitsplätze in der Schweiz streichen, um seine Marge weiter zu steigern. Doch der dahinterliegende Entscheid soll trotz gesetzlich vorgeschriebenem Konsultationsverfahren nicht überprüft werden. Die Gewerkschaften fordern ein wirkliches Konsultationsverfahren zur Entwicklung von Alternativen zum Stellenabbau. 

Die positive Entwicklung der Pandemiesituation in der Schweiz hat einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung ausgelöst. Das Vorkrisenniveau ist bereits wieder erreicht, wenn auch mit grossen Unterschieden je nach Branche. Viele Arbeitnehmende haben in der Krise Einkommensverluste erlitten, die anziehende Teuerung bedroht ihre Kaufkraft zusätzlich. Durch einen Teuerungsausgleich und Lohnerhöhungen müssen sie am Aufschwung beteiligt werden, zu dem sie in grossem Masse beigetragen haben. Dadurch wird auch die Kaufkraft gestärkt, damit die Krise noch schneller bewältigt werden kann.  Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, präsentiert heute zusammen mit Syna, Hotel & Gastro Union und transfair differenzierte Lohnforderungen für 2022.

Händeschütteln: Ein Bild, das wir heute so nicht mehr sehen. Doch die Solidarität scheint höher denn je zu sein. Die Corona-Krise bringt neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zum Vorschein und erteilt uns gerade im Hinblick auf die Arbeitsbeziehungen wichtige Lektionen. 

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