Wann hört der harmlose Streit auf und wo fängt Mobbing an? Und wie kann ich mich als betroffene Person wehren? Wir beantworten einige Fragen:
Was genau ist Mobbing?
Die Rechtsprechung definiert Mobbing am Arbeitsplatz als psychische Belästigung in Form von feindseligen Bemerkungen und/oder Handlungen, die über einen längeren Zeitraum wiederholt vorkommen und mit denen eine oder mehrere Personen versuchen, eine Person am Arbeitsplatz zu isolieren oder gar aus dem Job zu drängen. Für Betroffene kann dies sehr belastend sein, und es kann langfristig krank machen. Allerdings ist es oft schwierig, Mobbing von zwischenmenschlichen Konflikten oder schlechter Personalführung zu unterscheiden.
Was kann ich tun, wenn ich mich gemobbt fühle?
Notiere alles, was geschieht und gesagt wird, mit Datum und der Angabe von Zeugen während mehrerer Monate. Das hilft dir später, die Mobbingvorfälle zu beweisen. Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, einzugreifen, um deine Persönlichkeit zu schützen. Deshalb muss er über das Mobbing Bescheid wissen: Informiere ihn schriftlich mit eingeschriebenem Brief und bewahre eine Kopie davon auf. Falls du in einem grossen Unternehmen arbeitest, gibt es allenfalls eine interne Schlichtungsstelle, an die du dich wenden kannst.
Bei schwerwiegenden Fällen kann Schmerzensgeld gefordert oder sogar ein Strafverfahren angestrengt werden. Kontaktiere dein Syna-Regionalsekretariat, wenn du von Mobbing betroffen bist. Wir helfen dir. Solltest du dich gesundheitlich schlecht fühlen, dann zögere nicht, dir medizinische Hilfe zu holen!
Zuerst wurde ich belästigt, dann wurde mir gekündigt. Was jetzt?
Möglicherweise ist die Kündigung missbräuchlich. Es ist wichtig, dass du noch innerhalb der Kündigungsfrist dagegen vorgehst und deine Arbeitsleistung weiter anbietest. Allenfalls hast du Anrecht auf eine weitere Entschädigung vor Gericht, zusätzlich zum Schmerzensgeld. Auch in diesem Fall steht dir dein Regionalsekretariat zur Seite.
