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Sonntagsverkäufe: Vier sind genug, zwölf sind zu viel

Am 21. Januar stimmte die Wirtschaftskommission des Nationalrats (WAK-N) einer Standesinitiative des Kantons Zürich zu, die statt der bisherigen vier nun zwölf bewilligungsfreie Sonntagsverkäufe pro Jahr fordert. Diese Entscheidung ist besorgniserregend. 

Der arbeitsfreie Sonntag ist eine wichtige Errungenschaft, die besonders in der heutigen Zeit für Erholung, Familie und soziale Aktivitäten unverzichtbar ist. Denn die Zahlen zeigen deutlich: Stress und psychische Belastungen nehmen dramatisch zu. Doch statt die Arbeitsbedingungen zu verbessern, wird die Liberalisierung weiter vorangetrieben – und das zum Nachteil der Arbeitnehmenden.

Gerade im Detailhandel ist der freie Sonntag von zentraler Bedeutung, da der Samstag bereits ein regulärer Arbeitstag ist. Zusätzliche Sonntagsverkäufe würden für die Angestellten längere Arbeitswochen und noch weniger Zeit mit der Familie bedeuten, ganz zu schweigen von noch mehr Stress und Überlastung.

Wirtschaftlich betrachtet ist der Vorstoss ebenfalls fragwürdig: Mehr Öffnungszeiten führen nicht zu höherem Umsatz, sondern verlagern den Konsum lediglich auf andere Tage. Besonders kleine Geschäfte, die nicht mit grossen Ketten mithalten können, geraten noch weiter unter Druck.

Zudem betreffen die zusätzlichen Sonntagsverkäufe weit mehr als nur das Verkaufspersonal. Geschäfte müssen beliefert und gereinigt werden, und auch der Transport von Personal und Kundinnen erfordert mehr Personal im öffentlichen Verkehr oder bei der Polizei. Eltern, die sonntags arbeiten, brauchen zusätzliche Betreuungsangebote – ein ganzer Rattenschwanz an Aufgaben entsteht.

Syna sagt klar: Vier Sonntagsverkäufe sind genug! Der Sonntag darf nicht zum normalen Arbeitstag werden. Er muss ein Tag der Erholung und der Gemeinschaft bleiben – für die Angestellten, ihre Familien und die Gesellschaft.

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