Syna bringt den Ball ins Rollen
2022 wird ein politisches Jahr für die Arbeitnehmenden. Ein Jahresausblick von Mandy Zeckra, Vizepräsidentin Syna.
Dieser Tage sind Syna-Teams in der ganzen Schweiz unterwegs, um Unterschriften gegen die geplante AHV21-Reform zu sammeln. Der missglückte Reformvorschlag will die AHV auf dem Rücken der Frauen sanieren und löst das langfristige Finanzierungsproblem nicht. Es ist deshalb ein Reformvorschlag, der uns alle betrifft – ob jung, alt, Frau, Mann, Ausländerin oder Schweizer Bürger. Deshalb kämpft Syna entschieden gegen die geplante AHV-Vorlage.
Ein politisches Jahr
Doch dies ist erst der Anfang eines Jahres voller politischer Herausforderungen. So wartet das Jahr gleich mit einer ganzen Palette steuerpolitischer Themen auf, bei denen wir klar Position beziehen für die Arbeitnehmenden – sei es bei Stempelsteuer, Verrechnungssteuer oder der beruflichen Vorsorge BVG.
Von Überraschungen werden wir nicht verschont bleiben, genauso wie in unserer Arbeit in den Branchen und bei GAV-Verhandlungen. Die Verhandlungen um den Landesmantelvertrag des Bauhauptgewerbes sind ein Schwerpunkt in diesem Jahr. Doch die Voraussetzungen, welche die Baumeister mitten im wirtschaftlichen Aufschwung ihrer Branche für die Verhandlungen geschaffen haben, sind beschämend. Umso wichtiger, dass wir unsere Forderungen in den Verhandlungen, in den Betrieben und auf der Strasse klar und deutlich vertreten.
Ein ähnliches Bild bietet sich im Coiffeurgewerbe. Weil die Arbeitgebenden keine Bereitschaft zeigen, über Verbesserungen im GAV zu diskutieren, haben wir uns entschieden, öffentlich auf die Arbeitsbedingungen in der Branche aufmerksam zu machen. So fordern wir mit unserer Petition endlich einen 13. Monatslohn für alle Angestellten der Branche. Damit bringen wir die Arbeitgebenden ins Schwitzen und den Ball ins Rollen.
Zunehmender Mangel an Arbeitskräften
Genauso haben wir es 2021 geschafft, mit der gewonnenen Abstimmung zur Pflegeinitiative einen grossen Erfolg auf politischer Ebene zu verbuchen. Gemeinsam mit dem Bündnis Gesundheitspersonal werden wir nun den Druck aufrechterhalten, wenn es um die Umsetzung der Initiative geht. Sowohl im Gesundheitswesen als auch in anderen Branchen beobachten wir neben dem bestehenden Fachkräftemangel einen zunehmenden Mangel an Arbeitskräften generell. So fehlt es im Verkauf, in der Reinigung und auf dem Bau an Arbeitskräften – Überstunden und Überlastung sind die Folge. Diejenigen Arbeitnehmenden, die mit Tiefstlöhnen auskommen müssen, tragen die gesamte Arbeitslast. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Als Gewerkschaft sind wir besonders gefordert, diese Arbeitnehmenden zu unterstützen und ihre Interessen zu vertreten.
Deine Meinung ist wichtig
Vor diesem Hintergrund werden wir im Herbst am alle vier Jahre stattfindenden Syna-Kongress unsere gewerkschaftspolitischen Schwerpunkte verabschieden. In einem breiten Vernehmlassungsverfahren und an der Delegiertenversammlung 2022 im Juni definieren wir gemeinsam die Themen, die unsere politische Arbeit für die nächsten Jahre bestimmen werden. Wir rufen alle Syna-Mitglieder auf, sich dabei einzubringen, egal ob während einer Demo, bei einer digitalen Sitzung oder im persönlichen Gespräch. Tragen wir unsere Ideen zusammen und gemeinsam nach aussen – damit der Ball rollt!
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