Syna-Resolution: Gleichstellung umsetzen!

Obwohl die Gleichstellung schon seit 37 Jahren in der Bundesverfassung festgeschrieben ist, sind Frauen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt nicht gleichgestellt. Frauen verdienen durchschnittlich monatlich 600 Franken weniger als Männer, und sie leisten immer noch den Grossteil der unbezahlten Care-Arbeit. Syna fordert endlich Chancengleichheit und unterstützt den im nächsten Jahr geplanten Frauenstreik.

Vergleicht man die Löhne der Berufe in den typischen Männerbranchen mit den typisch weiblichen, ist die Lohnungleichheit noch extremer. Frauen arbeiten zudem überdurchschnittlich oft im Niedriglohnsektor und sind doppelt so stark wie Männer von Arbeit auf Abruf oder Stundenlohnjobs betroffen.
Allgemein haben sie einen tieferen Beschäftigungsgrad: Während gerade mal 17% der Männer Teilzeit arbeiten, sind es bei den Frauen 60%. Die Verantwortung für das Erziehen, Betreuen und Pflegen von Angehörigen bleibt mehrheitlich bei den Frauen. So werden sie nicht nur beim Einkommen, sondern auch bei der sozialen Absicherung und bei den Aufstiegschancen im Beruf diskriminiert.

Das Parlament ist nicht bereit, den Verfassungsauftrag der Gleichstellung umzusetzen. Die vorgesehene regelmässige Überprüfung der Lohngleichheit im revidierten Gleichstellungsgesetz wurde völlig verwässert: Sie betrifft nur Firmen mit mehr als 100 Stellen und damit weniger als 1% aller Unternehmen.
Ähnlich rückständig sieht die Situation mit dem Vaterschaftsurlaub aus. Für den Bundesrat reicht der gesetzlich vorgesehene eintägige Urlaub aus, er hat unsere Volksinitiative ohne Gegenvorschlag abgelehnt.

Die Chancengleichheit für Frauen ist alles andere als gewährleistet, und ihre Leistungen werden zu wenig anerkannt. Politik und Unternehmen müssen aktiv werden und konsequent handeln!
Deshalb befürwortet Syna den Frauenstreik vom 14. Juni 2019 und wird die Frauen dabei unterstützen. Es braucht jetzt ein deutliches Zeichen für die Gleichstellung!