Ein Gewinn für Kinder, Familien – und die Wirtschaft
Die Familienzeit-Initiative, die Syna mit zahlreichen Partnerverbänden lanciert hat, greift ein zentrales gesellschaftliches Anliegen auf: Eltern sollen nach der Geburt gemeinsam Zeit mit ihrem Kind verbringen können – nicht nur kurz, sondern ausreichend. Dass aktuell gleich vier Kantone mit Standesinitiativen ebenfalls eine Elternzeit auf nationaler Ebene fordern, unterstreicht die Bedeutung dieses Themas in der ganzen Schweiz.
Im Interesse der Kinder und Familien braucht es eine nationale Lösung, die beiden Elternteilen mehr Zeit gibt, ihr Neugeborenes willkommen zu heissen. Studien und Kinderschutzstatistiken zeigen: Kinder im ersten Lebensjahr sind besonders häufig von Gewalt betroffen. Überforderung und hoher Stress der Eltern sind zentrale Ursachen. Eine gut ausgestaltete Familienzeit würde Eltern entlasten, für mehr Ruhe im Familienalltag sorgen und damit präventiv zur Vermeidung von Kindesmisshandlungen beitragen.
Ein Teil der Familienzeit soll explizit für Väter reserviert werden. So können sie von Beginn an eine aktive Rolle übernehmen und eine starke Bindung zum Kind aufbauen. Das stärkt nicht nur die Vater-Kind-Beziehung, sondern auch die Partnerschaft – ein Gewinn für die ganze Familie.
Gleichzeitig ist Familienzeit auch ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung. Wenn Väter mehr Care-Arbeit übernehmen, wird der Wiedereinstieg für Mütter ins Berufsleben erleichtert. Das verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, stärkt die Erwerbsbiografien von Frauen und hilft, Fachkräfte im Arbeitsmarkt zu halten.
Die Familienzeit-Initiative ist deshalb nicht nur eine Investition in das Wohl von Kindern und Familien, sondern auch in die Zukunft unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Es ist Zeit, dass die Schweiz die Bedeutung einer modernen Elternzeit anerkennt – für mehr Gleichstellung, mehr Lebensqualität und eine starke Wirtschaft.