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US-Strafzölle: Syna fordert sofortige Schutzmassnahmen für die Schweizer Exportindustrie

Die jüngste Entscheidung der US-Regierung unter Präsident Trump, Strafzölle von 39% auf zentrale Schweizer Exportgüter zu verhängen, ist ein direkter Angriff auf den Wirtschaftsstandort Schweiz. Besonders betroffen sind die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM), die Uhrenbranche sowie Teile der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Zehntausende Arbeitsplätze geraten unter Druck – insbesondere in exportorientierten Regionen wie dem Jura, dem Aargau, der Ostschweiz und dem Tessin. 

Die Gewerkschaft Syna ruft Bundesrat und Parlament eindringlich zum Handeln auf. Syna präsentiert einen dreistufigen Plan, der kurzfristige Entlastung bringt, mittelfristige Stabilität schafft und langfristig den Industriestandort Schweiz sichert – ohne Abstriche bei Qualität, sozialen Errungenschaften oder Klimazielen.

1. Kurzfristig: Verlängerung der Kurzarbeitsregelung – jetzt handeln!

Syna fordert mit den anderen Sozialpartner der MEM-Branche in einer parlamentarischen Initiative (25.441) die sofortige Verlängerung der Kurzarbeit für besonders betroffene Branchen. Die bisherigen Regelungen reichen aufgrund der jüngsten Entscheider der US-Regierung nicht aus, um den Schweizer Industriestandort kurzfristig zu erhalten. Der Erhalt von Arbeitsplätzen und damit verbunden das Vermeiden von Know-How-Verlust hat oberste Priorität.

«Die Kurzarbeit ist ein bewährtes Mittel, um konjunkturelle Krisen zu überbrücken, ohne dass Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren. Jetzt braucht es rasch eine klare Entscheidung von Bundesbern», sagt MEM-Branchenleiter Nico Fröhli 

2. Mittelfristig: Industriepolitisches Schutzprogramm – Export sichern, Beschäftigung erhalten

Die Schweiz darf sich nicht einfach der internationalen Protektionismuswelle beugen. Stattdessen braucht es einen koordinierten Aktionsplan der öffentlichen Hand, der Unternehmen unterstützt, ihre Produktion, Märkte und Beschäftigung nachhaltig abzusichern. Syna fordert:

  • Öffentliche Investitionen in Forschung, Innovation und Digitalisierung, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit auf hohem technologischen Niveau zu sichern.
  • Förderung regionaler Wertschöpfungsketten und Re-Industrialisierung mit Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit und fairen Arbeitsbedingungen.
  • Aufstockung der Weiterbildungs- und Umschulungsfonds, damit betroffene Beschäftigte rasch neue Perspektiven finden.
  • Stärkung der Standortförderung und gezielte Exportdiversifikation, z. B. durch neue Freihandelsabkommen, insbesondere mit Schwellenländern und asiatischen Partnern.
3. Keine Abstriche bei Qualität, Arbeitsrechten oder Klimazielen

Syna warnt eindringlich vor falschen Reaktionen auf den Zollschock: Die Aufgabe bewährter Schweizer Qualitätsstandards, ein Aufweichen von Arbeitsrechten oder Rückschritte bei der Energiewende und sozialen Errungenschaften sind keine Lösung, sondern brandgefährlich.

«Wer jetzt den Abbau von Löhnen, Arbeitnehmerschutz oder Umweltauflagen fordert, gefährdet das, was die Schweizer Industrie weltweit auszeichnet: Qualität, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Wir lassen nicht zu, dass aus wirtschaftlichem Druck ein sozial- und umweltpolitischer Rückschritt wird», so Fröhli

Insbesondere lehnt Syna Forderungen aus Wirtschaftskreisen ab, die eine Aufweichung von arbeitsrechtlichen Bestimmungen oder die Verzögerung der Dekarbonisierung in Industrieprozessen fordern. Die Zukunft der Industrie liegt nicht im Rückwärtsgang, sondern in einer sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Entwicklung. 

Syna ruft zu entschlossenem Handeln auf

Syna wird sich in den kommenden Wochen auf allen Ebenen für den Schutz der Arbeitsplätze, für eine soziale Krisenbewältigung und für die Wahrung industrieller Perspektiven starkmachen – in enger Abstimmung mit anderen Sozialpartnern, der Politik und den Arbeitnehmenden vor Ort. 

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