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Brasiliens Jugend trotzt der Pandemie

Dank Brücke ∙ Le pont führen Jugendliche ihre Berufsbildungskurse trotz Ausgangsbeschränkungen weiter – neu online. Das ermöglicht ihnen neue Perspektiven. 

Brasilien gehört zu den Ländern mit den meisten Covid-19-Fällen weltweit und schlittert immer tiefer in eine soziale, politische und wirtschaftliche Krise. Anfang November stieg die Zahl der Corona-Infizierten auf über 5,5 Millionen – mehr als 160 000 Menschen mussten wegen des Virus bereits ihr Leben lassen. Aufgrund der strikten Ausgangsbeschränkungen haben zudem viele Familien ihre Haupteinnahmequelle verloren und können ihren Lebensunterhalt nicht mehr selbst bestreiten. 

Bildungsdefizit absehbar 

Schlechte Aussichten gibt es auch für die Bildung: Im März 2020 hatte die Regierung des Bundesstaats Piauí, wo die Projekte von Brücke · Le pont angesiedelt sind, entschieden, alle Schulen bis auf Weiteres zu schliessen und auf Fernunterricht umzustellen. Dies ist leichter gesagt als getan: Piauí ist der zweitärmste Bundesstaat Brasiliens. Nur 9% aller Schülerinnen und Schüler verfügen zu Hause über einen Internetanschluss. Auch die Lehrkräfte sind für Fernunterricht schlecht vorbereitet, und die wenigsten Eltern können ihre Kinder unterstützen. 

 Dank Fernunterricht weiterlernen
Brücke ∙ Le pont hat auf die Krise rasch reagiert und hilft ihren Partnerorganisationen bei der Umstellung der Berufsbildungskurse. Dabei profitiert das Hilfswerk von der Erfahrung mit ihrer Partnerorganisation Instituto Comradio, mit der es benachteiligten Jugendlichen eine Ausbildung im Kommunikationssektor ermöglicht. 2019 bildeten sich rund 100 Jugendliche in Onlinejournalismus und im Aufbau von Online-Unternehmen aus.

Fernunterricht gehört hier schon lange zum Alltag. Das Institut teilt sein Wissen nun mit den anderen Partnerorganisationen von Brücke · Le pont. Es führte bereits mehrere Online-Workshops durch, stellt Handbücher und Checklisten zur Verfügung und berät die Organisationen auch individuell. 

Herausforderungen wie den ungenügenden Internetzugang von Schülerinnen und Schülern gehen die Organisationen gemeinsam an. So planen sie Spendenkampagnen für Handys und Tablets und lobbyieren bei Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung, damit jene benachteiligten Jugendlichen Datenpakete zur Verfügung stellen. Rückmeldungen aus den Projekten zeigen: Die Jugendlichen lassen sich trotz aller Unsicherheiten nicht entmutigen und kämpfen für eine bessere Zukunft. 

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